Nehmt die Zahlenmenschen mit!
Nächsten Monat wird wieder ganz viel geredet. Die Verbände reden untereinander, miteinander und mit der Politik. Auf großen Kongressen werden große Themen gewälzt. Ich bin schwer gespannt, wie viel Essenz am Ende daraus zu ziehen sein wird.
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Vieles wird sich wieder darum drehen, was Freiflächen kosten, wie viele man sich leisten kann, wer wo sparen muss, weil das Budget eingedampft wurde. Und unter anderem, weil es nach wie vor nicht gelingt, bei den alten Themen aus der Kostendiskussion auszubrechen, kommen neue Themen auf die Agenda. Hochwasserschutz und Klimawandel scheinen leichter vermarktbar zu sein, weil jeder die Notwendigkeit vermutet und damit die Erwartung einhergeht, dass der Euro dann auch leichter rollen wird.
Was wäre, wenn wir endlich die Sprache der Kämmerer lernen würden. Wenn es uns gelingen würde, nicht nur die Schönheit von Grün und guter Gestaltung zu betonen, sondern Rechnungen aufzustellen; den Wert unserer Arbeit den daraus resultierenden Erlösen gegenüberzustellen: Wie war der Umsatz in den Geschäften um einen Platz vor der Umgestaltung? Wie viel Leerstand gab es und wie ist die Situation jetzt? Wie haben sich Mieten und Wohnungspreise entwickelt? Welche Fluktuation gab es und wie hat sich die Struktur der Bewohner verändert? Wie hat sich das Steuervolumen entwickelt? Wie viel Vandalismus gab es und welche Kosten hat die Beseitigung der Schäden verursacht? Mit welchen Lebenszykluskosten müssen wir rechnen – auch im Vergleich zu billigeren Gestaltungsvarianten? Wie hoch lässt sich die Umwegrendite beziffern, jene Größe, die alle aus einem Projekt indirekt resultierenden Erlöse subsummiert?
All das sind Fragen, die Kämmerer oder andere Budgetverantwortliche verstehen. Und alle Antworten auf diese Fragen helfen uns, unsere Arbeit leichter zu vermarkten – sowohl als Planungsbüro wie auch als Fachdienst gegenüber anderen Fachdiensten. Das heißt ja nicht, dass wir uns mit der Position gemeinmachen und Gestaltung in erster Linie aus dem Blickwinkel monetärer Betrachtungen bewerten. Aber der Begriff „Wohlfahrtswirkung“ ist in einer Welt, die in betriebswirtschaftlichen Kennzahlen tickt, nun mal nicht einzuordnen. Also müssen wir ihn quantifizieren können, um ihn zu kommunizieren.
Überhaupt müssen wir endlich lernen, uns deutlicher zu artikulieren; die Dinge beim Namen zu nennen, statt sie in Worthülsen zu verpacken: Wir haben die Werkzeuge, um Menschen an ihren Ort zu binden, wir können die Fluktuation durch identifizierende Gestaltung verringern. Wir können den Wert von Stadtquartieren und Wohnraum steigern, Integration fördern, Geschäftsumsatz pushen. Das sind Dinge, die auch Politikern, die keinen fachlichen Hintergrund haben, vermittelbar sind. Und wir müssen sie auch so vermitteln, denn Freiräume zerfallen in deren Köpfen oft in „Grün“ (emotional, aber teuer und notfalls vernachlässigbar) und erweiterte Straßenräume. Unsere Aufgabe muss es aber sein, gestaltete Freiräume als Schlüssel zum Erfolg der Projekte zu betonen; ganz gleich, ob es sich um Stadtquartiere, Wohnanlagen, Schulen, Kindergärten oder gewerbliche Verwaltungsobjekte handelt. Immer kann der Freiraum zum wertschöpfenden Geheimrezept werden.
Vor allen Dingen sollten wir aufhören, um Centbeträge für die spätere Rasenmahd oder die Graupflege zu feilschen. Wir sind keine Bittsteller. Wir sind Magier, die mit Pflanzen, Baustoffen und viel Kreativität, wertschöpfende Lebensräume zaubern. Und als solche sind wir auch in der Stadt der Zukunft wichtige – vielleicht die wichtigsten Akteure. Kein Grund also, sich in Sack und Asche zu hüllen, sondern ein guter Grund, zukünftig selbstbewusst den Wert unserer Arbeit in den Vordergrund zu stellen – und nicht die Kosten.
Was wäre, wenn wir endlich die Sprache der Kämmerer lernen würden. Wenn es uns gelingen würde, nicht nur die Schönheit von Grün und guter Gestaltung zu betonen, sondern Rechnungen aufzustellen; den Wert unserer Arbeit den daraus resultierenden Erlösen gegenüberzustellen: Wie war der Umsatz in den Geschäften um einen Platz vor der Umgestaltung? Wie viel Leerstand gab es und wie ist die Situation jetzt? Wie haben sich Mieten und Wohnungspreise entwickelt? Welche Fluktuation gab es und wie hat sich die Struktur der Bewohner verändert? Wie hat sich das Steuervolumen entwickelt? Wie viel Vandalismus gab es und welche Kosten hat die Beseitigung der Schäden verursacht? Mit welchen Lebenszykluskosten müssen wir rechnen – auch im Vergleich zu billigeren Gestaltungsvarianten? Wie hoch lässt sich die Umwegrendite beziffern, jene Größe, die alle aus einem Projekt indirekt resultierenden Erlöse subsummiert?
All das sind Fragen, die Kämmerer oder andere Budgetverantwortliche verstehen. Und alle Antworten auf diese Fragen helfen uns, unsere Arbeit leichter zu vermarkten – sowohl als Planungsbüro wie auch als Fachdienst gegenüber anderen Fachdiensten. Das heißt ja nicht, dass wir uns mit der Position gemeinmachen und Gestaltung in erster Linie aus dem Blickwinkel monetärer Betrachtungen bewerten. Aber der Begriff „Wohlfahrtswirkung“ ist in einer Welt, die in betriebswirtschaftlichen Kennzahlen tickt, nun mal nicht einzuordnen. Also müssen wir ihn quantifizieren können, um ihn zu kommunizieren.
Überhaupt müssen wir endlich lernen, uns deutlicher zu artikulieren; die Dinge beim Namen zu nennen, statt sie in Worthülsen zu verpacken: Wir haben die Werkzeuge, um Menschen an ihren Ort zu binden, wir können die Fluktuation durch identifizierende Gestaltung verringern. Wir können den Wert von Stadtquartieren und Wohnraum steigern, Integration fördern, Geschäftsumsatz pushen. Das sind Dinge, die auch Politikern, die keinen fachlichen Hintergrund haben, vermittelbar sind. Und wir müssen sie auch so vermitteln, denn Freiräume zerfallen in deren Köpfen oft in „Grün“ (emotional, aber teuer und notfalls vernachlässigbar) und erweiterte Straßenräume. Unsere Aufgabe muss es aber sein, gestaltete Freiräume als Schlüssel zum Erfolg der Projekte zu betonen; ganz gleich, ob es sich um Stadtquartiere, Wohnanlagen, Schulen, Kindergärten oder gewerbliche Verwaltungsobjekte handelt. Immer kann der Freiraum zum wertschöpfenden Geheimrezept werden.
Vor allen Dingen sollten wir aufhören, um Centbeträge für die spätere Rasenmahd oder die Graupflege zu feilschen. Wir sind keine Bittsteller. Wir sind Magier, die mit Pflanzen, Baustoffen und viel Kreativität, wertschöpfende Lebensräume zaubern. Und als solche sind wir auch in der Stadt der Zukunft wichtige – vielleicht die wichtigsten Akteure. Kein Grund also, sich in Sack und Asche zu hüllen, sondern ein guter Grund, zukünftig selbstbewusst den Wert unserer Arbeit in den Vordergrund zu stellen – und nicht die Kosten.
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