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avela-Fachtagung

Vielfältige Vorträge spiegeln „Neuland“

Die diesjährige avela-Fachtagung im Juni beleuchtete das Thema „Neuland – Konzepte für die Stadtlandschaft von morgen“ und bot vielfältige Perspektiven und Konzepte für die aktuelle und zukünftige Landschaftsarchitektur.

von Heike Vossen erschienen am 22.07.2025
Die erste Diskussionsrunde bei der avela-Tagung (v.l.n.r.): Rainer Sachse (HfWU), Jan Riehl (Hochschule Karlsruhe), Sascha Peters (Haute Innovation), Fine Molz (Die Staudengärtnerei) © Heike Vossen
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Um auf neue innovative Lösungen zu kommen, die wir hinsichtlich der Klimakrise dringend brauchen, müssen wir Neuland betreten – so die Erläuterung von Rainer Sachse, Landschaftsarchitekt und Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). „Freiräume geben Antworten und sind Ausdruck ihrer Zeit – darüber prägt sich unsere Profession“, führte er in seinem Ankervortrag aus. Nicht nur Klimathemen, sondern auch soziale Themen bilden dabei zentrale Aufgaben: „Wo, wenn nicht im Freiraum, kann die zerrissene Gesellschaft wieder zusammengeführt werden?“ Sachse appellierte an unsere Branche, die Chance zu nutzen, aktuell drängenden Themen zu besetzen – sonst würde es andere Disziplinen übernehmen.

Unter diesem Leitgedanken präsentierte sich die Bandbreite an Themen der Vortrageenden. Darunter die Herausforderungen, Chancen und Gefahren des autonomen Fahrens: Jan Riehl vom Institut Verkehr und Infrastruktur der Hochschule Karlsruhe führte mehrere Szenarien dazu aus. Allen Szenarien gemein ist die Erkenntnis, je mehr Nachhaltigkeit erreicht wird, desto geringer ist die soziale Akzeptanz. Aber autonomes Fahren können nur reguliert funktionieren.

Sascha Peters von Haute Innovation, der Zukunftsagentur für Material & Technologie, sprach über alternative Materialien für unsere Projekte. Denn die Bauindustrie emittiere 40 % der CO2-Produktion. Die Mineralisierung von CO2 (also das Binden in Gesteinsmaterialien) werde das große Zukunftsthema für die Branche sein, so seine Aussage. Hierzu gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Start-ups, die CO2 innovativ in neuen Materialien binden. Peters stellte eine Auswahl vor – manche davon sind sogar CO2-negativ, kompostieren sich selbst und somit 100 % rückführbar.

Fine Molz, Mitinhaberin der „Staudengärtnerei“ in Rödelsee thematisierte den Klimastress der Pflanzen und wie wir mit Pflege und Sortimentswechsel darauf reagieren können. Garrigue-Pflanzungen sind hier im Vorteil, so ein Ausblick. Als Faktoren für zukunftsträchtige Stauden fasst sie zusammen: lange und späte Blüte, schöne Herbstfärbung, Standfestigkeit. Wichtigster Standortfaktor sei aber die Pflegeressource: „Ohne Pflege geht es nicht. Denn Pflege verlängert und gestaltet und ist damit gleichberechtigt mit der Planung.“

Eine Podiumsdiskussion der Redner mit Einbezug des Publikums schloss die Vormittagsrunde ab. Am Nachmittag folgten weitere Neuland-Themen auf internationaler Ebene: Der Landschaftsarchitekt Rik de Visser sprach über „Constructed Nature“ in den Niederlanden; Juliette Bailly-Maitre vom Pariser Planungsbüro Mutabilis erläuterte „die grüne Stadt der Zukunft“; die Stadtplanerin Helga Fassbinder stellte Biotop City Wienerberg vor, ein klimaresilientes und naturinklusives Quartier in Wien.

Den Abschluss bildetet das Fachforum Tachenhausen, als Netzwerkveranstaltung und mit Führung durch den Lehr- und Versuchsgarten.

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