Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Smart Circular Bridge Ulm

Bio-basierte Brücke mit Award ausgezeichnet

Die „Smart Circular Bridge“ in Ulm wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen mit einem Award ausgezeichnet. Die Fachjury der DGNB Sustainability Challenge verlieh der wegweisenden Brücke aus Flachsfasern und Bio-Polymer in der Ulmer Altstadt den begehrten Preis in der Kategorie „Forschung“.

von Proesler Kommunikation erschienen am 21.07.2025
Vorteil der bio-basierten Brücke: Ein verkleinerter CO2-Fußabdruck im Vergleich zu konventionellen Brücken aus Beton und Stahl. © connevandgrachten@t-online.de
Artikel teilen:

Kreislaufwirtschaft im Fokus

Die Brücke besteht aus Flachsfasern und einem Polyesterharz, das teilweise aus Abfällen der Biodiesel-Produktion hergestellt wurde, sowie recycelten PET-Flaschen. Entwickelt wurde die Brücke von einem internationalen Konsortium aus fünf Universitäten, drei Kommunen und mehreren innovativen Unternehmen im Rahmen eines EU-geförderten Projekts.

Das Ziel? Hochleistungsfähige Werkstoffe zu entwickeln, die einen kleinen CO2-Fußabdruck haben und die bio-basierte Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Die Brücke ist ein Meilenstein bei dieser Materialentwicklung und zeigt das große Potenzial des Werkstoffs: Sie wiegt selbst nur 3,9 t, kann aber 24 t und mehr tragen.

Klangkunst lenkt Aufmerksamkeit

Passanten achten selten auf die Straßen oder Brücken, über die sie gerade laufen. Das ist in Ulm anders. Durch Klangkunst erleben sie, wie die neuartige Brücke auf Schritte, unterschiedlicher Belastung oder Temperaturveränderungen klingt.

In der Brücke sind 42 Sensoren verbaut, die Daten für die Materialforschung liefern. Diese Daten hat das Stuttgarter Atelier für auditive Kommunikation „Klangerfinder“ in Musik übersetzt. So werden Innovationen spielerisch und sinnlich erfahrbar – direkt vor Ort oder online unter www.flachsbruecke-ulm.de. Gleichzeitig lenkt die Klangkunst die Aufmerksamkeit auf das Besondere der Brücke.

Preisgekrönter Fortschritt

Diese Innovationskraft hat nun auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. mit einem Award gewürdigt. Bei der DGNB Sustainability Challenge wurde die Brücke in der Kategorie „Forschung“ ausgezeichnet. Der Preis würdigt jedes Jahr innovative Produkte, Start-ups und Forschungsprojekte, die sich auf vorbildliche Weise für mehr Nachhaltigkeit im Bauen einsetzen.

Bei der Preisverleihung des DGNB-Awards: Anna Braune (DGNB), John Vogelmann (Klangerfinder), Marlen Pfeiffer (Proesler Kommunikation) Hanaa Dahy (Forschungsgruppe BioMat), Jochen Aminde, Anna Aich (beide Stadt Ulm), Alec Dull (Klangerfinder), Martin Prösler (Proesler Kommunikation)
Bei der Preisverleihung des DGNB-Awards: Anna Braune (DGNB), John Vogelmann (Klangerfinder), Marlen Pfeiffer (Proesler Kommunikation) Hanaa Dahy (Forschungsgruppe BioMat), Jochen Aminde, Anna Aich (beide Stadt Ulm), Alec Dull (Klangerfinder), Martin Prösler (Proesler Kommunikation) © DGNB
EU-Projekt „Smart Circular Bridge“

„Smart Circular Bridge“ ist der Name eines EU-Projekts zur Weiterentwicklung eines neuartigen Kompositmaterials - auf Basis von Flachsfasern und bio-basiertem Harz für Bauwerke und tragende Strukturen. Unter der Führung der Technischen Universität Eindhoven hat ein internationales und multidisziplinäres Projektteam aus fünf Universitäten, sieben Unternehmen und drei Gemeinden die Anwendung des neuen Baustoffs im Brückenbau vorangetrieben. Das EU-Projekt wurde von Interreg NWE gefördert, weil es drei übergeordnete Strategien der EU bündelt: die Klimaschutzstrategie, die Kreislaufwirtschaftsstrategie und die Strategie zur Entwicklung bio-basierter Werkstoffe.

In dem EU-Forschungsprojekt wurden mit dem neuen Verbundwerkstoff zwei Brücken geplant und gebaut. Zugleich werden Daten für die weitere Materialforschung erhoben. Dazu liefert ein Monitoring-System mit 42 Glasfaser- und Bewegungssensoren in der Brückenkonstruktion Informationen über Verformungen und Umwelteinflüsse in Echtzeit. Die Auswertung der Daten erfolgt mit Hilfe künstlicher Intelligenz.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren