Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Hydroponik

Bauwerksbegrünung als System

Bauwerksbegrünung kann als zentraler Baustein das Klima in Städten verbessern. Die Ansprüche an Planung, Ausführung und Pflege sind dabei hoch. Hydro-Profi-Line will durch seine Standardisierung Bau und Pflege für alle Fachbeteiligten vereinfachen. 

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Hingucker des Gewerbeneubaus in Frankfurt am Main: Die Streuobstwiese auf dem Vordach, samt Unter- und Randbepflanzung.
Hingucker des Gewerbeneubaus in Frankfurt am Main: Die Streuobstwiese auf dem Vordach, samt Unter- und Randbepflanzung.GKR Hydro GmbH
Artikel teilen:

Bei der Bauwerksbegrünung gilt es viele Faktoren zu berücksichtigen, die sowohl die Landschaftsarchitektur als auch die Architektur betreffen: Statik des Hauses, Dämmung, Dichtigkeit, Bewässerung und der Austausch von Pflanzen. Ein noch relativ neues System ist die Hydroponik, hier ersetzt eine mineralische Nährlösung auf Wasserbasis das Pflanzsubstrat.

Vorteile Hydroponik

Einfache Bewässerung, weniger Unkraut, keine Staunässe, gute Flächenisolierung, keine Wurzelverdichtungen, kein Umpflanzen, geringer Wasserverbrauch, geringes Gewicht, keine Frostschäden, regulierbare Wasseranstaufläche ohne Pflanzsubstrate – das sind die Vorteile, die der Hersteller, die GKR Hydro GmbH in München, auf seiner Website unter dem Hydro Profi Line Begrünungssysteme auflistet. Das Unternehmen beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit Pflanzsystemen. Hierbei ist vor allem die regelmäßige, richtige Bewässerung ein Problem, das sich dank der Hydro Profi Line lösen lässt. „Je nach Verwendung muss nur noch alle vier bis 24 Wochen gegossen werden“, erklärt Tobias Fürst, Projektmanager bei GKR.

Eignung und Funktion

Das System ist auch für den Außenbereich geeignet. Und so funktionierts: Beliebige Pflanzen werden in einen Spezialkulturtopf mit vielen Belüftungsöffnungen eingesetzt. Darin befindet sich ein rein mineralisches Substrat, das Hydro Profi Line Zeostrat. Die Kulturtöpfe werden in ein Pflanzmodul mit einer Spezialscheibe eingesetzt und hängen einige Zentimeter tief in einem Wasserreservoir. Oberhalb des Wassers befindet sich ausschließlich Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Fürst nennt die Vorteile: „Das Wurzelwachstum im System ändert sich und die Pflanze bildet vorrangig Feinwurzeln. Eine Verdichtung im Wurzelbereich ist somit ausgeschlossen.“ Wer schon einmal Pflanzen nach mehreren Jahren in herkömmlichen Pflanzsystemen auspflanzen oder umtopfen wollte, stößt meist auf verdichtetes Wurzelwerk, das sich ohne Beschädigung des Gefäßes kaum entfernen lässt. Beim Hydro Profi Line-System können Wurzeln keine Bauwerksabdichtungen beschädigen – ein Wurzelschutz im Abdichtungsmaterial ist nicht nötig. Da sich außerhalb der Kulturtöpfe kein Pflanzsubstrat befindet, verringern sich Gewicht und Aufbauhöhe bei Begrünungsmaßnahmen. Auch der Wasserverbrauch reduziert sich um bis zu 80 %. 

Anwendungsbeispiele

Für die Stadt Schweinfurt entwickelte GKR eine intensiv begrünte Pflanzinsel zur Verschönerung eines innerstädtischen Platzes. Die Insel mit einer Größe von 600 × 300 × 40 cm wurde Ende 2019 fertiggestellt und mit Stauden und Sträuchern bepflanzt. Was die Gießintervalle angeht, bestätigen die Stadtgärtner, dass die Insel im Jahr 2020 nur sechsmal im Abstand von sechs bis acht Wochen gegossen wurde. In einer Berliner Wohnanlage wurden mit dem Hydro Line Profi-System mehr als 2.000 laufende Meter Balkone begrünt. Hier zeigten sich die Vorteile in Sachen Gewicht. Während die 90 × 40 × 60 cm großen Gefäße mit Pflanzen und Wasser gefüllt etwa 175 kg wogen, wären es bei Gefäßen gleicher Größe und konventionellen Pflanzsystemen 230 bis 270 kg gewesen. Die Balkonbepflanzung benötigte etwa 100 m3 Pflanzsubstrat, eine klassische Begrünungen hätte rund 400 m3 gebraucht. 

Gewerbeneubau in Frankfurt 

Jüngstes Projekt ist die Begrünung eines Gewerbeneubaus im Großraum Frankfurt. Ein Teilbereich ist das Vordach: auf Wunsch der Bauherren sollte hier eine Art Streuobstwiese entstehen. Für die Umsetzung nutzten die Planer die Bitumenabdichtung zur Ausbildung eines flachen Wasserbeckens. Anschließend wurden in das Becken etwa 30 Jahre alte Apfelbäume (Höhe 7 bis 8 m) in Kombination mit intensiver Unterbepflanzung und extensiver Randbepflanzung in verschiedenen Hydro Profi Line-Begrünungssystemen installiert. 

Ein weiterer „Grünbereich“ befindet sich im 3. Obergeschoss: eine umlaufende intensive Begrünung in organisch geformten und hydraulisch verbundenen Gefäßen. Die Dachfläche selbst ist klassisch extensiv begrünt. Ein zusätzliches Naturambiente auf der darunterliegenden Terrasse entstand durch zwei kreisrunde, mit Hängepflanzen bepflanzte Durchbrüche. Eine automatische Bewässerungs- und Düngestation versorgt die drei Begrünungsbereiche. 

Planungs- und Ausführungsbeteiligte

Die Bepflanzung übernahm ein lokaler Galabaubetrieb, die Stenger Garten- und Landschaftsservice GmbH. Das Architektenbüro Feuerschmitzbäckmann aus Offenbach am Main integrierte die umfangreiche Begrünung in die Planung. „Die GKR Hydro GmbH kam auf Empfehlung der Innenarchitekten Ippolito zu diesem Projekt dazu“, erinnert sich Architekt Martin Unger. Die Ippolito Fleitz Group mit Standorten in Stuttgart, Berlin, Shanghai, Moskau und Zürich bezeichnet sich als multidisziplinäres Designstudio in den Bereichen Architektur, Produktdesign und Kommunikation. Die Innenraumbegrüner haben schon bei anderen Projekten mit der GKR Hydro GmbH zusammengearbeitet.

Aus statischen Gründen war es für die Architekten von Feuerschmitzbäckmann bei der Planung des Gebäudes wichtig, früh und detailliert zu wissen, welche Art Dachbegrünung in Frage kommt. „Wir wollten auf keinen Fall große Mengen an Erdreich und Substrat“, sagt Projektleiter Martin Unger. „Das ist durch das Hydro Line Profi System gewährleistet. Zur Bewässerung wurden die Begrünungssysteme direkt auf einer wasserführenden Ebene mit Dachabdichtung gebaut. Hier haben wir zur Sicherheit eine Dichtigkeitsu¨berwachung installiert“, erklärt er. Dank des Systems entstehen viele Probleme erst gar nicht, die bei konventionellen Intensivbegrünungen auftreten können: Verursacht beispielsweise durch erhebliche Substratlasten oder starker Verwurzelung, die der Dachabdichtung schaden kann. „Und muss eine Pflanze ersetzt werden oder möchte man die Begrünung insgesamt ändern, werden einfach einzelne Töpfe ausgetauscht“, erläutert Unger. 

Beteiligte

Gewerbebau FrankfurtArchitekten und Vision:
www.ifgroup.org  

Hochbau und Ausführungsplanung Außenbereiche: 
www.feuerschmitzbaeckmann.de 

Garten- und Landschaftsbau  
www.stenger-garten.de 

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren