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Ignoranz gegenüber der Zukunft

Was dem Bürger der Vorgarten, ist der Gemeinde der Ortsrand. Und so, wie es erstaunt, was manche Bürgerinnen und Bürger aus dem Stückchen Grund vor ihrer Haustür machen, so treibt es einem die Tränen in die Augen, wie in vielen Orten Stadtväter und -mütter der Discounterisierung Vorschub leisten und ihre Eingangsbereiche für nicht überschaubare Zeiträume verschandeln.
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Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgWilm
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Ohne Not lassen selbst Kommunen mit touristischer Anziehungskraft und Charakter Knochensteinwüsten an ihren Rändern zu, als gäbe es kein Morgen. Für eine Handvoll minderwertiger Arbeitsplätze werden zweifelhafte Geschäftsmodelle hofiert, die das Zentrum entvölkern, Individualverkehr produzieren und das Landschafts- und Ortsbild in beide Richtungen verderben; in die Gemeinde rein, und aus der Gemeinde in die Umgebung. Ein besonders schauriges Beispiel ist mir neulich in der Pfalz aufgefallen: Netto links, Penny rechts und dahinter - als örtliche Sehenswürdigkeit - eine torförmige Natursteinformation aus Sandstein (siehe auch S. 69). Kann man mangelndem Stilgefühl besser Ausdruck verleihen?

Über den Sinn oder Unsinn von Discountern kann man trefflich streiten, denn dass die Kräfte des Marktes die falschen Steuerungsinstrumente sind, um eine nachhaltige Gesellschaftspolitik zu betreiben, ist längst erwiesen. Aber selbst ohne an der Notwendigkeit von Billigheimern im Lebensmitteleinzelhandel zu zweifeln, kann man deren gestalterischen Beitrag zum Stadtbild kritisch betrachten. Denn wer zwingt die Kommunen dazu, sich die modularen Low-Budget-Konzepte aus der Schublade als Frei- und Parkraumgestaltung aufzwängen zu lassen? Fläche ist ebenso ein rares Gut, wie Ausstrahlung ein unschätzbares Alleinstellungsmerkmal ist. Wer also am Ortsrand bauen will, hat der Kommune gefälligst ein Konzept vorzulegen, das über die Qualität einer preisgünstigen Schuhschachtelarchitektur mit Rangierfläche hinausreicht und de

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