Das Problem der Billion
Die Politik hat ein Problem. Ohne mit den Wimpern zu zucken, haben EU, Bund und Länder innerhalb weniger Wochen Mittel aufgebracht und ausgegeben, die sich vorher niemand vorstellen konnte. Und die Party ist noch lange nicht zu Ende: Je nachdem, wie die Corona-Pandemie weiter verläuft, werden weitere Gelder fließen müssen, um an vielen Stellen den Zusammenbruch von Strukturen zu verhindern.
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Nun ist es leicht und fahrlässig, am Ende einer Entwicklung zu behaupten, es wäre anders gegangen – ohne es belegen zu können. Dafür liefern uns gerade zahlreiche Wirrköpfe und Verschwörungstheoretiker das beste Beispiel; inklusive eines gewissen Herrn Kemmerich, der unlängst noch glaubte befähigt zu sein, ein ganzes Bundesland zu führen. Für die Entscheidungsträger war es eine extrem schwierige Lage, in der es mehr zu verlieren, als zu gewinnen gab. Sie haben den Weg der Sicherheit gewählt und damit das Land – bei aller Kritik an Einzelentscheidungen – durchschnittlich relativ souverän durch eine ungewöhnliche Phase gesteuert. Wir haben alle etwas gelernt und gesehen, dass wir uns doch sehr glücklich schätzen dürfen, da zu leben, wo wir leben. Auch für unsere Profession dürfen wir uns freuen, dass bei der Reduktion auf das Wesentliche die Wertschätzung für Freiraum, Natur und Garten sicherlich bedeutend zugenommen hat. Und, man darf auch hoffen, dass die bereits vor COVID-19 gewachsene Erkenntnis, dass grenzenloser Konsum und Wachstum so nicht weitergehen können, nach der Pandemie weitere Vertiefung erfährt.
Aber genau da beginnt auch das Problem. Wenn es opportun ist, einen Billionen-Schaden zu riskieren, um das Leben einer kleinen Gruppe Menschen in einer sehr kurzen Zeitspanne zu retten – wie groß müsste da erst die Bereitschaft sein, unser aller Leben, die Das Problem der Billion Artenvielfalt, die Umwelt, wie wir sie kennen, zu sichern? Wie viele Billionen müssten dann eigentlich für die nächsten Jahre bereitstehen, um endlich die Dinge anzugehen, die wir seit Jahrzehnten vor uns herschieben und als kaum bezahlbar deklariert haben. Die Wirklichkeit wird aber sein, dass uns Bund, Länder und Kommunen am Ende der Krise erklären werden, dass die Kassen leer sind. Und das wird nicht funktionieren.
Die Politik wird nämlich fortan vor dem Dilemma stehen, dass die typischen Satzhülsen nicht mehr greifen. Wer in der Kasse ausreichend Mittel findet, um sich maximalen Gesundheitsschutz zu leisten und unser aller Lebensrisiko auf minimal zu drehen, wird sich schon sehr, sehr gute Erklärungen dafür zurechtlegen müssen, weshalb für das Abwenden langfristiger Maximalschäden kein Geld mehr da sein sollte. Während Corona galt die Devise: Es ist nur Geld. Weshalb sollte unser Zahlungsmittel für den Schutz unseres Klimas, für die Rettung der Arten und Biotope sowie den Erhalt der Stadt als lebenswerten Raum mehr Bedeutung haben?
Nach der Pandemie wird es nun auf eine erneut spannende Phase zugehen. Wenn es darum geht, die Prioritäten neu zu ordnen, werden wir sehr genau darauf achten müssen, nicht im Konzert der Rufe nach Rettungsringen unterzugehen. Wie so etwas abläuft, kann man derzeit am Beispiel der asymmetrischen Verteilung der Aufmerksamkeit für Autoindustrie (830.000 Beschäftigte in Deutschland, Aufmerksamkeit hoch) und Gastronomie (1.100.000 Beschäftigte, Aufmerksamkeit trotz existenzieller Bedrohung vergleichsweise niedrig) verfolgen. Wer mehr Prestige hat, erfährt auch mehr Zuwendung. Das sollte uns mit dem Freiraum nicht passieren! Den Argumentationsstrang, das zu verhindern, finden Sie in diesem Text weiter oben.
Aber genau da beginnt auch das Problem. Wenn es opportun ist, einen Billionen-Schaden zu riskieren, um das Leben einer kleinen Gruppe Menschen in einer sehr kurzen Zeitspanne zu retten – wie groß müsste da erst die Bereitschaft sein, unser aller Leben, die Das Problem der Billion Artenvielfalt, die Umwelt, wie wir sie kennen, zu sichern? Wie viele Billionen müssten dann eigentlich für die nächsten Jahre bereitstehen, um endlich die Dinge anzugehen, die wir seit Jahrzehnten vor uns herschieben und als kaum bezahlbar deklariert haben. Die Wirklichkeit wird aber sein, dass uns Bund, Länder und Kommunen am Ende der Krise erklären werden, dass die Kassen leer sind. Und das wird nicht funktionieren.
Die Politik wird nämlich fortan vor dem Dilemma stehen, dass die typischen Satzhülsen nicht mehr greifen. Wer in der Kasse ausreichend Mittel findet, um sich maximalen Gesundheitsschutz zu leisten und unser aller Lebensrisiko auf minimal zu drehen, wird sich schon sehr, sehr gute Erklärungen dafür zurechtlegen müssen, weshalb für das Abwenden langfristiger Maximalschäden kein Geld mehr da sein sollte. Während Corona galt die Devise: Es ist nur Geld. Weshalb sollte unser Zahlungsmittel für den Schutz unseres Klimas, für die Rettung der Arten und Biotope sowie den Erhalt der Stadt als lebenswerten Raum mehr Bedeutung haben?
Nach der Pandemie wird es nun auf eine erneut spannende Phase zugehen. Wenn es darum geht, die Prioritäten neu zu ordnen, werden wir sehr genau darauf achten müssen, nicht im Konzert der Rufe nach Rettungsringen unterzugehen. Wie so etwas abläuft, kann man derzeit am Beispiel der asymmetrischen Verteilung der Aufmerksamkeit für Autoindustrie (830.000 Beschäftigte in Deutschland, Aufmerksamkeit hoch) und Gastronomie (1.100.000 Beschäftigte, Aufmerksamkeit trotz existenzieller Bedrohung vergleichsweise niedrig) verfolgen. Wer mehr Prestige hat, erfährt auch mehr Zuwendung. Das sollte uns mit dem Freiraum nicht passieren! Den Argumentationsstrang, das zu verhindern, finden Sie in diesem Text weiter oben.
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