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GESTERN IM BAUAUSSCHUSS NR. 10

Fast wie im falschen Film

Als Gemeindevertreter stumpft man mit der Zeit ab. Man ist schon froh, wenn sich die Investoren an den heruntergehandelten Rahmen halten. Insofern war eine Bauausschusssitzung vor ein paar Monaten eine Aneinanderreihung von Überraschungen. Es ging um ein Filetgrundstück in bester Lage, bestückt mit einem beeindruckenden Altbaumbestand. Der Investor und sein Generalplaner waren anwesend, um ihre Pläne grob vorzustellen.
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Herbert Druschke
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Wie in den letzten Jahren war ein vereinfachtes Bebauungsplanverfahren angedacht, das auf eine umfangreichere Umweltprüfung verzichtet. "Bei diesem Gebiet eigentlich schade", befand ein Ausschussmitglied, "hier hätte eine solche Prüfung Sinn gemacht". "Dann machen wir doch eine", schlug der Investor vor lauter verdutzten Teilnehmern vor. Und eigentlich wäre die angestrebte Bebauung, jetzt wo man noch mal die Pläne so groß vor Augen hätte, "doch etwas viel". "Sollen wir vielleicht auf ein Gebäude verzichten?", richtete der Investor sich fragend an seinen Planer, der umgehend nickte. Und außerdem würde er es schön finden, wenn der Zaun verschwände und die Anlage frei für alle Bürger zugänglich wäre. Der Ausschuss war baff. Meinte er das ernst? Um es kurz zu machen: Ja. Dennoch war es keine filmreife Happy-End-Szene. Die in einem internationalen Wettbewerb auserwählten Architekten empfanden die Kulisse perfekt, um mal etwas ganz Mutiges, Kontrastreiches zu bauen. Die an sich immer noch schöne Anlage zieren nun mehrstöckige, an Eisgletscher erinnernde Gebäude, denen selbst ein weltweiter Temperaturanstieg um 10 °C nichts antun kann. Auf Architekten ist Verlass - so oder so.
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