Integration ist unser Thema
Der eine oder andere verzweifelt vielleicht grade; entweder an der ihr oder ihm gestellten Aufgabe oder daran, dass die eigenen Belange gerade auf der Prioritätenliste heruntergerutscht sind. Je nachdem, aus welcher Perspektive man auf eine der größten Herausforderungen blickt, die sich bisher in dieser Republik gestellt haben, wird man die eigene Situation ganz unterschiedlich wahrnehmen.
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Auch viele Themen sind von der Flüchtlingswelle überrollt worden und müssen jetzt erst einmal in die Warteschleife. Für Kommunen heißt es, der Zuweisungsquote gerecht zu werden und Raum zu schaffen, wo manchmal kaum noch Raum ist und zusätzlich mit den Bürgern in Diskurs zu gehen, unter denen vom rechten Rand aus zunehmend Ängste geschürt werden. Doch wie sagte gleich Regensburgs Oberbürgermeister Joachim Wolbergs auf der DASL-Jahrestagung? „Die Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung, auch die aktuellen Flüchtlingsströme, sind etwas, was unser Land stärker machen wird.“ Recht hat er – und sobald es eine vernünftige Organisationsstruktur gibt, die hilft, Ordnung in das Chaos zu bringen, wird unsere Profession gefragter denn je sein. Denn die Zuwanderung findet im urbanen Raum statt und deshalb müssen in erster Linie die Städte Lösungen finden, nicht zuletzt für den Freiraum.
Was wir derzeit in der Öffentlichkeit erleben, ist ja auch das Sichtbarwerden eines Konflikts, der bisher weitgehend unter der Oberfläche stattgefunden hat; ein Wettstreit unter denen, die wissen, dass sich unsere Gesellschaft verändern wird; ja verändern muss, um zu überleben und denen, die das nicht wahrhaben wollen. Ein Wettstreit zwischen städtischer und ländlicher Lebenskultur, zwischen urbanem Durcheinander und scheinbar heiler Welt im Dorf. Wer dabei „Überfremdungsängste“ bekommt, kann einmal einen Blick nach Heilbronn werfen. Die Hälfte der Bürger in Deutschlands reichster Stadt hat einen Migrationshintergrund. Und der „Wertwiesenpark“, das wertvolle Erbe der Landesgartenschau 1985, ist ein Raum, in dem sich die unterschiedlichen Kulturen zum Mit- oder Nebeneinander im Freiraum versammeln, ein Ort der Integration und der Freiheit des Lebensgefühls. Dort können wir studieren, wie wichtig der öffentliche Raum für das friedliche Miteinander der Bürger ist.
Diese Erfahrungen müssen auch in das „Weißbuch Stadtgrün“ einfließen, dessen Entstehungsprozess im Juni vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) angestoßen wurde – und zwar vor dem Hintergrund, dass der urbane Freiraum zunehmend zur „eierlegenden Wollmilchsau“ werden muss. Er soll nicht nur Integrationsaufgaben lösen, sondern zeitgleich den Bewegungsdrang der Bürger und deren Wunsch nach Entspannung befriedigen. Er muss der Stadt eine grüne Lunge sein und der urbanen Natur Raum bieten. Er ist Bühne für individuelle (gärtnerische) Selbstverwirklichung und geordnetes Vereinsleben. Das alles soll sich in dem Handbuch wiederfinden, mit dem der Bund zukünftig den Freiraum fördern will. Integration ist in diesem Zusammenhang dabei nicht nur eine Frage der Eingliederung von Fremden in die Mehrheitsgesellschaft. Integration ist das Untereinen-Hut-bringen der ganz unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und gesellschaftlichen Interessen. Und der Freiraum ist der Ort, wo diese Interessen aufeinandertreffen.
Gerade angesichts dieser Aufgabe, Orte zu schaffen, die alles können und dabei auch noch ästhetisch ansprechend, ökologisch sinnvoll und ökonomisch machbar sind, gibt es wahrlich keinen Grund für uns, ein schwaches Selbstwertgefühl an den Tag zu legen. Vielmehr müssen wir für die Omnipotenz des Freiraums werben. Es geht nicht darum, Zwischenräume zu verhübschen. Es geht darum, Räume von gesellschaftlicher und ökonomischer Relevanz zu schaffen. Und das können wir.
Was wir derzeit in der Öffentlichkeit erleben, ist ja auch das Sichtbarwerden eines Konflikts, der bisher weitgehend unter der Oberfläche stattgefunden hat; ein Wettstreit unter denen, die wissen, dass sich unsere Gesellschaft verändern wird; ja verändern muss, um zu überleben und denen, die das nicht wahrhaben wollen. Ein Wettstreit zwischen städtischer und ländlicher Lebenskultur, zwischen urbanem Durcheinander und scheinbar heiler Welt im Dorf. Wer dabei „Überfremdungsängste“ bekommt, kann einmal einen Blick nach Heilbronn werfen. Die Hälfte der Bürger in Deutschlands reichster Stadt hat einen Migrationshintergrund. Und der „Wertwiesenpark“, das wertvolle Erbe der Landesgartenschau 1985, ist ein Raum, in dem sich die unterschiedlichen Kulturen zum Mit- oder Nebeneinander im Freiraum versammeln, ein Ort der Integration und der Freiheit des Lebensgefühls. Dort können wir studieren, wie wichtig der öffentliche Raum für das friedliche Miteinander der Bürger ist.
Diese Erfahrungen müssen auch in das „Weißbuch Stadtgrün“ einfließen, dessen Entstehungsprozess im Juni vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) angestoßen wurde – und zwar vor dem Hintergrund, dass der urbane Freiraum zunehmend zur „eierlegenden Wollmilchsau“ werden muss. Er soll nicht nur Integrationsaufgaben lösen, sondern zeitgleich den Bewegungsdrang der Bürger und deren Wunsch nach Entspannung befriedigen. Er muss der Stadt eine grüne Lunge sein und der urbanen Natur Raum bieten. Er ist Bühne für individuelle (gärtnerische) Selbstverwirklichung und geordnetes Vereinsleben. Das alles soll sich in dem Handbuch wiederfinden, mit dem der Bund zukünftig den Freiraum fördern will. Integration ist in diesem Zusammenhang dabei nicht nur eine Frage der Eingliederung von Fremden in die Mehrheitsgesellschaft. Integration ist das Untereinen-Hut-bringen der ganz unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und gesellschaftlichen Interessen. Und der Freiraum ist der Ort, wo diese Interessen aufeinandertreffen.
Gerade angesichts dieser Aufgabe, Orte zu schaffen, die alles können und dabei auch noch ästhetisch ansprechend, ökologisch sinnvoll und ökonomisch machbar sind, gibt es wahrlich keinen Grund für uns, ein schwaches Selbstwertgefühl an den Tag zu legen. Vielmehr müssen wir für die Omnipotenz des Freiraums werben. Es geht nicht darum, Zwischenräume zu verhübschen. Es geht darum, Räume von gesellschaftlicher und ökonomischer Relevanz zu schaffen. Und das können wir.
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