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Smart City

Stadt Hürth setzt auf „intelligente Mülleimer“

Vorbild für Metropolen: Die 60.000-Einwohner-Stadt Hürth setzt auf „intelligente Mülleimer“. Der Füllstand informiert die Müllentsorger via Funktechnik und legt damit deren Route fest – das vermeidet Leerfahrten und spart Kosten und Emissionen.

von dataMatters GmbH erschienen am 26.02.2025
Mülltonne mit Sensor © dataMatters GmbH
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Die große Vision der Smart City beginnt oft im Kleinen, sagt der Kölner Unternehmer Daniel Trauth, und verweist auf ein neues Projekt der Stadt Hürth mit „intelligenten Mülleimern“, an dem sein Unternehmen dataMatters beteiligt ist. Im Kern werden die Abfallbehälter dazu mit Ultraschallsensoren ausgestattet, die den Füllstand messen und ihn mit einer speziellen Funktechnik für die Stadtwerke an eine urbane Datenplattform übermitteln. Dort wird mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ermittelt, welche Route die Müllwagen zum Leeren der Behälter am besten nehmen sollten. Durch die Dynamisierung der bislang festen Route werden Leerfahrten vermieden, was rund 20 % Kosten einspart und die CO2-Emissionen um etwa 30 % verringert. Rund 900 öffentliche Mülleimer stehen in Hürth, 100 sind bereits „intelligent“, weitere 150 sollen in Kürze hinzukommen. Das Projekt wird von den Stadtwerken Hürth, dem Institut für Zukunftstechnologie IDiTech und dataMatters gemeinsam im Testbetrieb durchgeführt. Es umfasst neun der insgesamt zwölf Hürther Stadtteile.

Hürth ist New York einen Schritt voraus

„Ein großer Schritt für Hürth, ein kleiner Schritt auf dem Weg zu Smart Cities rund um den Globus“, sagt Daniel Trauth. Die 60.000-Einwohner-Stadt Hürth in der Nähe von Köln bezeichnet er als ein Vorbild für Metropolen. Als Beispiel verweist er auf die Einführung von Mülltonnen in New York im letzten Jahr, statt den Müll wie zuvor üblich in schwarzen Säcken auf die Straße zu stellen. Dabei handelt es sich allerdings durchweg noch um „dumme Abfallbehälter“. „Hürth ist New York bei der Abfallentsorgung also einen Schritt in Richtung Smart City voraus“, spitzt es Trauth zu. Die US-Metropole will mit der Umstellung der Rattenplage in den Straßen Herr werden, ein Problem, mit dem viele Städte zu kämpfen haben.

Die 60.000-Seelen-Gemeinde Hürth ist der Millionen-Metropole New York bei der Abfallentsorgung einen Schritt in Richtung Smart City voraus. Dr. Daniel Trauth

Urbanes Leben mit Künstlicher Intelligenz verbinden

„Natürlich ist die Optimierung der Abfallentsorgung nur eines von unzähligen Beispielen, wie sich durch die Verbindung der realen Welt, in diesem Fall der Mülltonnen, mit KI-Rechenzentren Dienstleistungen für die Bürger verbessern und Kosten senken lassen sowie die Umwelt geschont werden kann“, ordnet dataMatters-Chef Trauth ein. Er verweist auf Schätzungen der Vereinten Nationen, nach denen im Jahr 2030 rund 60 % der Weltbevölkerung in Ballungszentren leben werden. Der Kölner Unternehmer ist sicher: „Die damit verbundenen enormen Herausforderungen werden nur mit smarten Infrastrukturen und Künstlicher Intelligenz zu bewältigen sein.“ Er erläutert: „Dazu müssen wir die KI sozusagen aus den Computern befreien und mit dem urbanen Leben zusammenbringen. Gebäude, Mobilität, Energie, Wasser, Entsorgung, Gesundheitswesen und digitale Infrastrukturen gilt es zu verknüpfen. Den Schlüssel dazu bildet neben der KI die Sensorik: Ähnlich wie die Füllstandsprüfer in den Mülltonnen benötigen wir auch auf allen anderen Gebieten Sensoren, um KI-Systeme mit Daten aus der Realität füttern zu können.“

Funktechnik für das Internet der Dinge als Rückgrat für Smart Cities

Für Technikinteressierte: Für die Funkanbindung der Sensoren setzt dataMatters in Hürth und bei anderen Projekten auf sogenannte „Long Range Wide Area Networks“, LoRaWAN. Diese ermöglichen die Datenübermittlung über lange Strecken mit minimalem Energieaufwand. Schließlich sollen die Sensoren in den Mülleimern über viele Jahre hinweg funktionieren, bevor sie im Rahmen der Müllentsorgung gewechselt werden müssen. Der Funkstandard LoRa wurde speziell für das „Internet der Dinge“ (Internet of Things, IoT) entwickelt. Schätzungen zufolge sind weit über zehn Milliarden IoT-Geräte weltweit im Einsatz.

In Hürth wird im Rahmen des Testbetriebs ein solches LoRaWAN-Netzwerk von dataMatters aufgebaut und optimiert, um an möglichst allen Stellen in der Stadt eine reibungslose Datenübertragung zu gewährleisten. „LoRaWAN-Netzwerke werden als ein sicheres und kostengünstiges Rückgrat der Smart City in vielen Kommunen zum Einsatz kommen“, sagt Trauth voraus. Die von dataMatters betriebene Datenplattform, die in Hürth zum Einsatz kommt, dient bereits bundesweit als zentrale Sammelstelle für Daten aller Art, die über unterschiedliche Sensoren „eingefangen“ werden.

Milliardenmarkt Smart City

Der globale Markt für Smart Cities wird derzeit auf über 700 Milliarden Dollar geschätzt und soll Prognosen zufolge bis 2030 auf eine Größenordnung von vier Billionen Dollar anwachsen. Dann sollen mehr als 25 Milliarden IoT-Geräte rund um den Globus im Einsatz sein. Der deutsche Markt für Smart Cities ist Schätzungen zufolge momentan rund acht Milliarden Euro groß; für 2030 wird eine Steigerung auf bis zu 47 Milliarden Euro prognostiziert.

Hintergründe zum Unternehmen

dataMatters (www.datamatters.io) ist auf die Nutzung Künstlicher Intelligenz in der Realwirtschaft spezialisiert. Einsatzgebiete: Smart City, Smart Factory, Industrie 4.0, Smart Building, IoT, Maschinen- und Anlagenbau, Gesundheitswesen, Agrarwirtschaft. Dabei werden über Sensoren Daten aus dem realen Betrieb erfasst, in Datenräumen gesammelt und dort mittels KI-Software analysiert bzw. an KI-Systeme der Firmenkunden zur Weiterverarbeitung über-geben.

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