Schlaun-Wettbewerb

Masterstudent der Hochschule Osnabrück prämiert

Simon Oberbarnscheidt belegt den dritten Platz in der Kategorie „Städtebau und Landschaftsarchitektur“ beim Schlaun-Wettbewerb

von Hochschule Osnabrück erschienen am 09.06.2025
Städtebaulich-freiraumplanerischer Entwurf für die Transformation des Metallwerks in Bielefeld-Senne © Simon Oberbarnscheidt
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Ein weitläufiges Gelände, jahrzehntelang von Industrie geprägt, teils mit Altlasten belastet – und doch voller Potenzial für Neues: Simon Oberbarnscheidt, Masterstudent der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück, zeigt in seiner Abschlussarbeit, wie auf dem ehemaligen Metallwerkareal in Bielefeld-Senne ein vielfältiges Stadtquartier entstehen kann. Schritt für Schritt, flexibel geplant und offen für Veränderungen – mit Raum für Wohnen, Arbeiten, Begegnung und Natur. Mit dieser visionären Herangehensweise hat Oberbarnscheidt die Jury des diesjährigen Schlaun-Wettbewerbs überzeugt. Für seine Masterarbeit wurde er in der Kategorie „Städtebau und Freiraum“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

Die besondere Herausforderung: Der südliche Teil des ehemaligen Metallwerks in Bielefeld kann voraussichtlich erst ab 2040 dauerhaft genutzt werden. Doch wie lässt sich ein solcher Ort trotzdem schon früher sinnvoll beleben? Oberbarnscheidt schlägt dafür eine stufenweise Entwicklung vor. Sein Entwurf verzichtet bewusst auf ein starres Planungsschema – und setzt stattdessen auf eine Kombination aus stabilen Strukturen und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten.

Im „Erbdrostenhof“ in Münster, einem der bedeutendsten Bauwerke des
Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun und gleichzeitig Namensgeber des Schlaun-Forums erhielt Simon Oberbarnscheidt (rechts) seine Auszeichnung.
Im „Erbdrostenhof“ in Münster, einem der bedeutendsten Bauwerke des Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun und gleichzeitig Namensgeber des Schlaun-Forums erhielt Simon Oberbarnscheidt (rechts) seine Auszeichnung. © Andreas Hasenkamp

Sukzessionsachse als verbindendes Rückgrat

Ein zentrales Element der Planung ist die sogenannte „Sukzessionsachse“ – ein grüner Korridor, der sich vom Süden bis in den Norden des Areals zieht. Entlang dieser Achse wächst sich die Natur ihren Raum zurück: Die vorgefundene „urbane Wildnis“ wird bewusst zugelassen und gestalterisch inszeniert. Gleichzeitig schafft die Achse Raum für Bewegung und Begegnung – mit Sportflächen, Spazierwegen, Sitzstufen am Bach oder Orten für Nachbarschaftsgärten und Urban Gardening. „Die Sukzessionsachse verbindet nicht nur die unterschiedlichen Teile des Quartiers“, sagt Oberbarnscheidt. „Sie steht auch sinnbildlich für Veränderung, Wachstum und das Nebeneinander von Mensch und Natur im urbanen Raum.“

Zum Schlaun-Ideenwettbewerb:

Der interdisziplinäre Schlaun-Wettbewerb richtet sich an Studierende und junge Berufstätige aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Bauingenieurwesen. Ausgelobt vom Schlaun-Forum e.?V., thematisiert er jährlich aktuelle Fragen zur Stadtentwicklung. 2024/25 stand die Umnutzung eines Brachgeländes in Bielefeld-Senne im Mittelpunkt. Die Preisverleihung fand am 26. Mai in Münster statt.

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