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Forum Die grüne Stadt

Erfolgreiches Format gibt Impulse

Am 2. Dezember fand das 2. Forum der Stiftung Die grüne Stadt im Allianzforum in Berlin statt – betitelt mit „Stadtgrün 4K – Kommunikation, Kompetenz, Kooperation, Kommune“.

von Heike Vossen erschienen am 03.12.2025
v.l.n.r.: Philipp Sattler (Stiftung Die grüne Stadt), Bettina Oppermann (DGGL), Stephan Lenzen (bdla), Antje Stokman (HCU), Susanne Linnebach (Emschergenossenschaft), Fabian Dosch und Stephanie Haury (beide BBSR), Markus Guhl (BdB) © Heike Vossen
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Rund 170 Gäste kamen zur Tagung, auf der in unterschiedlichen Impulsvorträgen und Gesprächsrunden die vier thematische Blocks – Kommunikation, Kompetenz, Kooperation, Kommune – diskutiert wurden und in Thesen und Lösungsansätzen verdichtet. Die Rednerinnen und Redner kamen breit gestreut aus Kommunen (Paris und BUGA-Stadt Dessau-Roßlau), Verbände (Emschergenossenschaft, Architektenkammer) , Forschung (Hafencity-Universität, BBSR), Politik (BMUKN) und Planung (Raggi Verdi Milano).

BGL-Präsident Thomas Banzhaf und im Kuratorium der Stiftung pointierte die Systemrelevanz von Stadtgrün in klaren Statements: „Grün ist nicht einfache eine Option. Grün ist eine Investition in Zukunftsfähigkeit.“ Aber klar sei auch, dass Klimaanpassung Teamarbeit sei und man Synergien schaffen und erkennen müsse. „Eine starke Kommune sieht Stadtgrün als Pflichtaufgabe nicht als Randnotiz.“ Zwei Gesprächsrunden und eine Podiumsdiskussion vertieften und verknüpften die Themen.

Die Themen im Einzelnen

Carsten Träger, parlamentarischer Staatssekretär BMUKN
Carsten Träger, parlamentarischer Staatssekretär BMUKN © Heike Vossen

Carsten Träger, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) thematisiert in seinem Grußwort den nationalen Wiederherstellungsplan und die Chancen, die darin stecken. Der Entwurf dazu ist für 2026 geplant.

Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer © Heike Vossen

Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK) und selbst Landschaftsarchitektin spricht über Demokratie und Grün. Ihr Maßstabssprung reicht dabei von Bélem bis zum Grün vor der Haustür. Ihre These: „Demokratie entscheidet sich im Raum.“ Die Landschaft sei dabei die Basis für Raumentwicklung. Gebhard thematisiert den „Spirit von Paris“, die Grünentwicklung der Metropole, die vor wenigen Jahren noch nicht möglich schien und ermuntert zu Projekten, die Neues austesten. Diese seien elementar für eine lebenswerte Stadt!

Fabian Dosch und Stephany Haury, BBSR
Fabian Dosch und Stephany Haury, BBSR © Heike Vossen

Stehanie Haury und Fabian Dosch vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) thematisieren den verstärkten Nutzungsdruck des Stadtgrüns und berichten aus ihren Forschungsfeldern und Datenanalysen wie „urban green eye“. Dieses Stadtklima-Dashboard soll Städten skalierbare Informationen zu Klima- und Grünindikatoren geben. Es wird im Mai 2026 der Öffentlichkeit vorgestellt. In ihrem Vortrag hinterfragen sie auch, ob die bislang gängigen Kommunikationsformen ausreichend sind. Es brauche zum einen knappe und klare Botschaften aber zum anderen auch narative Formate, um Menschen außerhalb der Fachblase zu erreichen.

Antje Stokman, Professorin an der Hafencity-University Hamburg (HCU)
Antje Stokman, Professorin an der Hafencity-University Hamburg (HCU) © Heike Vossen

Antje Stokman, Professorin an der Hafencity-University Hamburg (HCU) schlägt vor, Probleme in Parks zu verwandeln, und nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine gedankliche Reise: „Was, wenn Stadtgrün ein elementarer Beitrag zum Überleben darstellt?“ Dabei differenziert sie zwischen wertvollem Grün, dass die Daseinsfürsorge stärkt und sogenanntem Verschönerungs-Grün, das nur kostet. Da der Produktionsgartenbau in den Städten zurückgedrängt werde, sei die eigentliche Gestaltungsaufgabe unsere Disziplin der systemrelevante Umbau der Stadtbegrünung.

Susanne Linnebach, Emschergenossenschaft
Susanne Linnebach, Emschergenossenschaft © Heike Vossen

Susanne Linnebach von der Emschergenossenschaft / Lippeverband thematisiert am Beispiel des Emscherumbaus den Wert und die Potenziale, die ein blau-grüner Stadtumbau bringt. Der Masterplan dazu sei von allen Akteuren und einer breiten Masse getragen worden – was sie als Schlüssel auch für den stadtklimatischen Umbau unserer Städte sieht. Dafür brauche es übergreifende Netzwerke, Synergien und Fachdialoge mit externen Gruppierungen wie der Wohnungswirtschaft. Nur so entstehe eine „Koalition der Willigen“.

Dr. Robert Reck, Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau
Dr. Robert Reck, Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau © Heike Vossen

Robert Reck, Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau, der zukünftigen BUGA-Stadt 2035 erläutert die Herausforderungen, die die Flächenstadt mit viel Leerstand zu bewältigen hat und den Lösungsansatz, ein starkes Grünnetz zu schaffen mittels Stärkung der Fugen.

Andreas Kipar, LAND
Andreas Kipar, LAND © Heike Vossen

Andreas Kipar von Green City Italia, dem Pendant zur Stiftung Die grüne Stadt in Deutschland berichtet über die Grünerfolge in Mailand. Der Landschaftsarchitekt und Mitentwickler des Grünkonzepts „Raggi Verde“ ermutigt, neue Wege zu suchen aber auch beharrlich gegen Widerstände Langzeitprojekte zu verfolgen: „Wir Landschaftsarchitekten sind frei, den Landschaft hat keine Grenzen.“

Justine Le, Ville der Paris
Justine Le, Ville der Paris © Heike Vossen

Justine Le und Andoni Briones von der Stadtverwaltung Ville de Paris erläutern „Resilient paris“, der aktuelle Stadtumbau der Metropole auf den verschiedenen Maßstabs- und Projektebenen. Durch konsequente klare Zielsetzungen – etwa Parkplätze entfernen oder Straßen vor Schule gänzlich in Grünräume zu verwanden – konnte die aktuelle Stadtregierung bereits inhaltlich so weit überzeugen, dass die Opposition für die anstehenden Bürgermeisterwahlen 2026 das Programm zu großen Teilen aufgreife, so die Redner.

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