Deswegen lohnt sich Dachbegrünung
Obwohl die Technik vollkommen ausgereift ist und die Themen Klimawandel sowie Artensterben richtigen Rückenwind verleihen, werden immer noch zu wenig Gründächer gebaut. Hier finden Sie eine Zusammenstellung der wichtigsten Argumente, die für eine Dachbegrünung sprechen.
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Vorteile für die Nutzerinnen und Nutzer
> Längere Haltbarkeit der Dachhaut: Durch den Dachaufbau wird die Dachhaut vor mechanischer Beschädigung und dem zerstörerischen Einfluss der Sonneneinstahlung (Hitzeentwicklung, UV-Strahlung) geschützt.
> Zusätzliche Freizeit- und Erholungsfläche in dicht besiedelten Ballungsräumen: Bei geeigneter Statik und entsprechender Lage kann das Dach zu einem lebendigen Treffpunkt werden. Der Aufenthaltswert steigt damit ebenso wie der Wert der Immobilie.
> Wärmedämmeffekt für Innenräume im Winter, Hitzeschutz im Sommer: Der wasserspeichernde Aufbau und das Luftpolster in der Vegetation verhindert die Aufheizung der Dachhaut und sorgen damit auch in den Wohnräumen darunter für eine angenehmere Temperatur - sowohl im Sommer (Hitzereduktion) als auch im Winter (Isolation). Ganz nebenbei: Die verbesserte Isolation sorgt auch für eine Reduktion des Energieverbrauchs und hilft so direkt sparen.
> Höherer Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen: Gründach und Photovoltaik zusammen geht nicht? Von wegen. Die kühlende Wirkung der Vegetation sorgt sogar dafür, dass die Effizienz der Module zunimmt – und damit auch der Ertrag.
> Finanzielle Fördermöglichkeiten durch Kommunen und KfW: Viele Länder und Kommunen unterstützen den Bau von Dachbegrünungen durch Zuschüsse oder vergünstigte Kredite. Hier lohnt es, sich vor Ort zu informieren.
> Ökopunkte für Ausgleichsmaßnahmen im Sinne der Eingriffsregelung: Gerade für Investoren können Dachbegrünung als Ersatzmaßnahmen interessant für das Ökopunktekonto sein.
Vorteile für die Gesellschaft
> Wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen: Je nach Lage und Ausgestaltung der Dachbegrünung kann ein wenig lebenswerter Platz sich in eine Insel der Artenvielfalt verwandeln. Sogenannte Biodiversitätsgründächer erhöhen die Chance, dass sich Arten auf dem Dach ansiedeln.
> Kühleffekt für das Stadtklima durch Verdunstung über die Vegetation: Dunkle Oberflächen und mineralische Materialien erhöhen den Hitzeinsel-Effekt in der Stadt. Vegetationsflächen wirken dem entgegen – auch auf dem Dach.
> Drosselung von Regenwasserabfluss bei Starkregenereignissen: Je nach Beschaffenheit können Dachbegrünungen passiv oder aktiv Niederschlagsspitzen zurückhalten und dann gedrosselt an die Kanalisation abgeben. Sie funktionieren so als temporärer Zwischenspeicher.
> Weniger Verlust von Regenwasser als Grundwasserlieferant: Dachbegrünungen speichern das Wasser nicht nur zwischen, sondern halten einen großen Teil der Niederschläge im Kreislauf. Durch Anstau wird das Wasser der Vegetationsschicht zur Verfügung gestellt und dann über die Pflanzen wieder verdunstet. Das entlastet die Kläranlage und verhindert, dass reines Niederschlagswasser verschmutzt wird.
> Feinstaubbindung: Vegetation funktioniert grundsätzlich als Feinstaubfilter. Die vielgestaltige Schicht aus Blättern und Halmen ermöglicht es, dass sich Staubkörner absetzen und mit dem nächsten Niederschlag in die Vegetationsschicht eingetragen und abgelagert werden können.
> Einbindung in die Landschaft: Im Randbereich von Städten und Dörfern wirken Gebäude oft als Fremdkörper. Dachbegrünungen helfen, die Baukörper mit der umgebenden Landschaft zu versöhnen.
Weitere Artikel:
> Checkliste: Was bei der Anlage von Dachbegrünungen zu beachten ist
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