Licht, Reflexion und Dunkelheit

Kontempativer Rückzugsraum

Mit der Einweihung des Doshi Retreats erhält das Gelände eine kontemplative Ergänzung – einen Rückzugsort für Ruhe und Erholung. Von Anfang an war das Beleuchtungskonzept auf Zurückhaltung ausgerichtet: Tagsüber fügt sich das Refugium in die Landschaft ein, nachts offenbart es sich durch einen sanften Lichtschein in warmer Farbe. Die subtile Beleuchtung verleiht dem Ort eine ruhige und dennoch ikonische Präsenz – ohne die Umgebung zu dominieren.

Rhythmus des Weges

Der Ort präsentiert sich als gewundener kontemplativer Pfad. Die Besucher werden behutsam durch verdeckt platzierte Lichtlinien unter das Rasenniveau geführt. Das Licht leitet in unregelmäßigen Rhythmen Richtung Gongraum. Bewegt man sich entlang der Route zwischen den Wänden, wächst stetig das Gefühl von Wandel und Veränderung.

An den sieben Knotenpunkten, die symbolisch für die Chakren stehen, verjüngen und verbreitern sich boomerang-förmige, in den Boden eingelassene Details – sie bestimmen den Bewegungsrhythmus. Die 2.200 K-Beleuchtung harmoniert mit der Wärme des Cortenstahls und entwickelt einen sanften bernsteinfarbenen Schimmer, der das an die Dunkelheit gewöhnte Auge entspannt. Die Lichtbänder geben Orientierung ohne visuelle Ablenkung, sie unterstützen Konzentration und Besinnung.

Die Kammer im Inneren

Die Reise endet im Gongraum, wo Licht und Klang zusammenfinden. Ein linearer Lichtschein umrandet den kreisförmigen Rand der Kammer, während unsichtbar platzierte Projektoren den Raum beleuchten und das Licht von der Messingdecke reflektiert wird. Gleichzeitig ist die Decke leicht geöffnet und lässt Licht, Luft und Regen herein. Die Beleuchtung geht hier weit über ihre funktionale Rolle hinaus und wird zu einem Instrument der Transzendenz.

Zurückhaltende Akzente

Als sinnbildhafte Wächter des Retreats stehen drei Kirschbäume in der unmittelbaren Umgebung, die sanft von unten beleuchtet werden. Sie bilden die einzigen vertikalen Lichtakzente in der unmittelbaren Umgebung.

Die Architekturbeleuchtung des Doshi Retreats basiert auf Bescheidenheit, Tiefe und Narrativität: Dunkelheit und die Abwesenheit des Lichts sind hier ebenso bedeutend wie die Beleuchtung selbst.