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DBG Forum 2025

„Wie wollen wir morgen leben?“

Grundlegende Zukunftsfragen, die auch bei Gartenschauen relevant sind, thematisierte das DBG-Forum im November bei der IGA Ruhrgebiet 2027 im Nordsternpark Gelsenkirchen.

von DBG erschienen am 26.11.2025
Baustelle im Zukunftsgartens Gelsenkirchen: Christoph Prinz führt über das Gelände. © DBG/Hickmann
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„Gartenschauen geben Antworten auf Zukunftsfragen.“ Hanspeter Faas, Geschäftsführer der IGA2027

Für wen gestalten wir unsere Zukunft? Wie funktioniert Beteiligung auf Augenhöhe, wie können Prozesse gestaltet werden? Entsteht Gesundheit in Arztpraxen? Wie kann die Selbstversorgung im urbanen Raum verbessert werden? Welche Bedeutung hat der IGA2027-Zukunftsgarten Lünen für Stadt und Region, und wie wird der Klimagarten Schwerte die angrenzenden Viertel bereichern? Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten zu einer der Leitfragen der IGA Ruhrgebiet 2027: „Wie wollen wir morgen leben?“.

„Bei unserem Forum ging es um die grundlegenden Zukunftsfragen, die auch bei Gartenschauen eine Rolle spielen. Wie schaffen wir attraktive Freiräume für alle, wie beteiligen wir möglichst viele Menschen, wie kann die Stadt zum gesunden Leben beitragen?“, sagt DBG-Geschäftsführer Dr. Achim Schloemer. Mittags wurde bei einer Führung von Christoph Prinz (Leiter der IGA2027-Stabstelle bei der Stadt Gelsenkirchen) der Zukunftsgarten Gelsenkirchen besichtigt, der zurzeit entsteht.

Das DBG-Forum ist das zweite einer Reihe von drei Foren, die die DBG bei der IGA Ruhrgebiet 2027 veranstaltet. Am 12. November 2026 geht es in Duisburg um die Frage „Wie wollen wir morgen arbeiten?“

Die Themen der Vortragenden im Detail:

Dr. Stephanie Bock, Deutsches Institut für Urbanistik Berlin, stellte klar: Raumstrukturen spiegeln gesellschaftliche Vorstellungen wider. Nicht immer seien Städte Orte für alle. Vielerlei Bedürfnisse blieben unberücksichtigt, etwa was die Nutzung des ÖPNV oder das Sicherheitsgefühl angeht. Das Ziel künftiger Stadtplanung sei es, Raum so zu gestalten, dass Wahlmöglichkeiten bleiben – denn niemand weiß, welche Bedürfnisse die kommenden Generationen haben werden.

Dass Städte viele Ressourcen bieten, zeigte Prof. Susanne Moebus, Leiterin des Instituts für Urban Public Health am Universitätsklinikum Essen plädiert für einen Perspektivenwechsel: Gesundheit sei weit mehr als die Abwesenheit von Krankheit und entstehe nicht in Arztpraxen. Armut bleibe eine der größten Bedrohungen für die Gesundheit. Bildungseinrichtungen und Parks tragen zu einem gesunden Leben bei. Ziel müsse es sein, Städte so zu gestalten, dass die gesunde Wahl die einfachere ist.

Prof. Renée Tribble (Leiterin des Fachgebiets StädteBauProzesse an der TU Dortmund) lenkte den Fokus auf die Beteiligung: Wirkliche Partizipation finde nur auf Augenhöhe statt. Solche Prozesse müssen aktiv gestaltet werden wie etwa beim Projekt Hamburger Hafenkante in St. Pauli, wo niedrigschwellig angesetzte Mitmachprojekte und Bürgerbeteiligung sehr erfolgreich sind.

Wie Beteiligung in die Gestaltung eines Parks einfließen kann, beschrieb Lutz Zangenberg von Förder Landschaftsarchitekten GmbH am Beispiel des Klimagarten Schwerte, der ein IGA2027-Projekt auf der Ebene „Unsere Gärten“ ist: Das Nutzungskonzept entstand in der Beteiligungsphase, viele unterschiedliche Initiativen brachten sich ein. Der Klimagarten wird unter anderem eine „Lebendige Mitte“ erhalten mit Grünem Klassenzimmer, Klimapavillon und Mitmachgärten.

Dass es neue Ernährungskonzepte braucht, erklärte Simone Krause vom Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen. Rund 80 % aller Lebensmittel werden in Städten gebraucht, hier müsse die Selbstversorgung erhöht werden. Potenzial dafür bieten Fassaden, Innenhöfe und vor allem Dachflächen, wie das Beispiel des Altmarktgarten zeigt. Dort gedeihen acht Gemüseernten pro Jahr in einem Gewächshaus, das ins Gebäude integriert ist.

Wie eine Gartenschau Räume und Landschaften erlebbar macht, stellten Carolin Lüke und Monika Teiner (Projektbüro IGA 2027 der Stadt Lünen) anhand des Zukunftsgarten Lünen dar. Der eintrittsfreie Park macht Flächen zugänglich, die mehrere Jahrzehnte nicht nutzbar waren. Er wird Bewegung und Sport ermöglichen sowie als Quartierstreff dienen. Der Zukunftsgarten wird ein Ort der Begegnungen werden, über die IGA 2027 hinaus.

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