
Zwei diesseits und zwei jenseits der Grenze
Dieses Jahr gibt es die Besonderheit, dass es neben den zwei Landesgartenschauen in Bayern (Furth im Wald) und in Baden-Württemberg (Baiersbronn und Freudenstadt) zwei weitere Gartenschauen im benachbarten Ausland gibt: Im oberösterreichischen Schärding und in Luxemburg. Hier ein Überblick.
von Red. erschienen am 15.04.2025Furth im Wald
Das bayerische Furth ist mit der Landesgartenschau nachhaltig schöner geworden: Brachen in der Innenstadt sind beseitigt, der Stadtbach Kalte Pastritz mit Sitzstufen am Ufer und der kleine Chamb wurden renaturiert (Planung: Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin). Auf der Hofer-Insel ist anstelle einer stillgelegten Brauerei ein Park entstanden. Auf dem Späth-Areal, wo ebenfalls eine Brauerei-Ruine stand, geben Klimagärten Antworten auf Zukunftsfragen und machen Vorschläge für nachhaltiges Stadtgrün. Im „Wiesenpark“ steht der hölzerne Pavillon „Stockgeflüster“ des bayerischen Umweltministeriums unter dem Thema Bienen. Die Pflanzung mit heimischen Bäumen und Sträuchern um den Pavillon herum hat Pflanzplanerin Hanne Roth angelegt. Gestalterischer Höhepunkt ist ein Brückenring als Ausgangspunkt des Drachenstegs, einer modernen Steganlage, die die Inseln zwischen Chamb, Mühlbach und Kalter Pastritz verbindet. Zur spektakulären Architektur zählt auch das Dach der Parkarena, eine innovative Holzkonstruktion ohne große Verbindungsteile aus Metall.
22. Mai bis 5. Oktober; www.furth2025.de
Tal X
Die baden-württembergische Gartenschau erstreckt sich entlang des 8 km langen Forbachtals zwischen Freudenstadt und Baiersbronn, bestens vernetzt mit Shuttle-Bussen und Bahn. Vom Startpunkt in Freudenstadt am Marktplatz gelangt man zu dem höher gelegenen Bärenschlössle, erreichbar über die instand gesetzte Adlersteige, mit Rutschenanlage, Spielplätzen, Rotwildgehege. Entlang dem „Tal X“ folgen die Forbachgärten als gärtnerisches Highlight mit Zugang zum Forbach und Sitz- und Spielmöglichkeiten am Wasser. Es schließen sich der Bereich Aqua Flora mit Forellenschaubecken und Floristikausstellungen in der „Alten Tuchwerkstatt“ an. Der Schwerpunkt der Fischzucht und im Mittelalter der Erzbergbau werden in den angrenzenden Fischweihern sowie rund um die Grube Sophia zum Thema. In der Talmitte in Friedrichstal ist „Xentrum“ als zentrale Veranstaltungsfläche mit weiteren Ausstellungsorten und Gärten. Das „Gartendorf“-Areal am Bahnhof Baiersbronn fokussiert landwirtschaftliche Themen und einen idealtypischen Schrebergarten. Als neues Naherholungsgebiet wurde die Schelklewiese parkähnlich mit kleinem See angelegt.
23. Mai bis 12. Oktober; www.tal-x.de
Schärding (A)
Die Oberösterreichische Landesgartenschau INNsGRÜN in der Barockstadt Schärding liegt direkt am Inn und an der Grenze zu Bayern, mit vier Bereichen verteilt auf 11 ha. Die Pflanzplanerin Petra Pelz ist für die Staudenbeete verantwortlich. Grüntal als das größte Areal zeigt neun Themengärten wie Recyclinggarten, Natur-im-Garten-Garten oder Mehrgenerationengarten. Umgeben sind diese von Staudenbeeten mit über 12.000 Stauden, bunten Wechselflorflächen und einem über 1.000 m² großen Siedlergarten. Aufgrund verschiedener Schutzzonen entstanden nahe des Innufers ein Waldarboretum mit über 360 neu gepflanzten Bäumen, ein Wiesenlabyrinth und verschiedene Trittsteinbiotope. Hier ermöglicht die über 100 m² große, hölzerne Aussichtsplattform Ausblick in die unberührten Innauen. Das Grüntal mündet in mehrere, liebevoll angelegte Barockbeete, die die Symbolik Schärdings als Barockstadt aufgreifen. Es folgt der Orangerie- und Kurpark mit symmetrischer Bepflanzung und barocker Wegeführung, was den Gartenstil des 17. Jahrhunderts interpretiert. Die Flaniermeile Innlände verbindet Schlosspark und Grüntal.
25. April bis 5. Oktober, www.innsgruen.at
Luxembourg Urban Garden (LU), 7. Mai bis 18. Oktober
Die Luxembourg Urban Garden (LUGA) verwandelt die Grünflächen der Städte Luxemburg und Ettelbrück in ein Freiluftlabor mit über 60 temporären Installationen aus Pflanzen, Kunst und Landschaftsgestaltung entlang einer 15 km langen Route. Stadtgärten, temporäre Lebensräume sowie landschaftliche und künstlerische Installationen sensibilisieren für die Herausforderungen der Zukunft. Der Édouard-André-Stadtpark zeigt La Serre Merveilleuse, bei der biolumineszente Pflanzen die Dunkelheit erleuchten. Im Petruss-Tal stellt der vom Landschaftsarchitekten Leon Kluge gestaltete „Life on the Verge“ die unbekannte Flora entlang der Straßenränder vor. Im Water Forum wird Wasserreinigung mit Pflanzen präsentiert. Im Garten „Racines du Futur“ setzen filigrane Stahlstrukturen mit kletterndem Hopfen die Bierbrauerei in Szene. In Ettelbrück zeigt der landwirtschaftlich geprägte Stadtpfad neue nachhaltige Anbaumethoden wie Aquaponik, Hydrokultur und Pflanzenkohle.
7. Mai bis 18. Oktober; www.luga.lu
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