Nachdenken mit dem Stift
Welche Bedeutung hat die Handzeichnung in Planung und Akquise? Eine signifikante, wie wir vom Planungsbüro ver.de aus Freising erfahren.
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Wir haben mehrere Mitglieder des Planungsbüros ver.de zu Wort kommen lassen und eine große Leidenschaft für die analoge Arbeitsweise erlebt.
Am Anfang steht die Handzeichnung
Schon beim Stöbern auf der Webseite von ver.de fällt auf: das Büro legt Wert auf eine große Bandbreite an zeichnerischen Ausdrucksformen. Jedes Profil der Team-Mitglieder ist mit einer anderen Entwurfsgrafik übertitelt, größtenteils manuelle Skizzen oder bearbeitete Freihandbilder.
„Alles, was wir im Büro machen, fängt mit einer Handzeichnung an“, sagt Robert Wenk, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner und Gründungspartner von ver.de. Am Anfang sehr locker: „Fast nur ein Gekritzel zur Formfindung, da sitzt noch nicht jede Linie. Daraus entwickelt sich die Skizze zur Ideenfindung, wo etwas ausprobiert wird und langsam immer konkreter wird.“ Seiner Meinung nach eine der besten Methoden, um in die richtige Richtung gelangen.
Zum Denken und Entwerfen
Für das Interview sitzen Robert Wenk, Landschaftsarchitekt Stephan Gentz, ebenfalls Partner bei ver.de und Landschaftsarchitektin Kerstin Schwarz, verantwortlich für alle Leistungsphasen von Entwurf bis Bauüberwachung, zusammen. Vincent Wenk, als Werkstudent kurz vor dem Masterabschluss, bringt die Perspektive der Studierenden mit ein, er arbeitet im Büro an Wettbewerben und in den vorderen Leistungsphasen.
Das Skizzieren hilft beim Denken, sind sich alle vier schnell einig: „Als Planende kommunizieren wir mit Plänen und die Zeichnung ersetzt dabei das geschriebene Wort.“ Skizzen und Handzeichnungen machen die Ideen in den Köpfen sichtbar und dienen als Grundlage für das gemeinsame Gespräch darüber. Egal ob untereinander, mit der Bauherrschaft, mit Laien oder auf der Baustelle.
„Mir persönlich hilft das Handzeichnen sehr bei der Entscheidungsfindung, es geht viel schneller und es kommen viel bessere Sachen dabei heraus, als wenn ich mich gleich an den Computer setze", hat der Master-Student Vincent Wenk für sich festgestellt. Die manuelle Bewegung der Hand aktiviert verschiedenste Areale des Gehirns. Experimente haben gezeigt: Wer mit der Hand schreibt, aktiviert seine Feinmotorik und damit die Hirnregionen fürs Denken. Auch im Studium an der TU München wird die ersten zwei Semester nur mit der Hand gezeichnet.
Für Abstimmungen
Art und Zweck der Zeichnungen variiert je nach Leistungsphase. Nach dem ersten Annähern an den Entwurf bietet sich die skizzenhafte Darstellung besonders für Abstimmungen an. „Wenn wir als Projektgruppe über eine Situation nachdenken, können wir alle gemeinsam an derselben Skizze arbeiten", beschreibt Kerstin Schwarz den kreativen Prozess: „Dann setzt eine an den Linien der anderen an."
Vorteil der Handskizze ist die reduzierte Darstellung, weil unnötige Informationen leichter ignoriert werden können.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in unserer nächsten Ausgabe FREIRAUM GESTALTEN 3/23.
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