Der „Wenn-dann-irgendwann-Platz“

Ich habe volles Verständnis für Bürger, die immer alles zu kompliziert finden. Mir geht es ja oft genauso. Mit der Realität in der kommunalen Selbstverwaltung hat das aber wenig zu tun. Dort gibt es teils kuriose Kausalitäten und Abhängigkeiten.

Veröffentlicht am: von Franz Gerhard
erschienen am 14.12.2023

erschienen in FREIRAUM GESTALTEN 06/2023

„Jetzt ist mir auch klar, warum die Karten so teuer waren.“ „Klar. Die brauchen Geld, um aus der ganzen Pfütze hier einen anständigen Platz zu machen.“ „Immerhin sind die Gummistiefel für Abonnenten mit drin.“Herbert Druschke

Der nachfolgende Fall ist allerdings fast schon simpel. Mitten im Ortszentrum befindet sich ein Platz – es ist zugleich der einzige Platz weit und breit. Schon seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, was man hier machen könnte. Getan hat man aber noch nichts. Vor etwa zwanzig Jahren entschied man sich zumindest, hier eine repräsentative Fläche anzulegen – sobald auf einem angrenzenden Areal ein Gebäude errichtet werden würde. Erst nach dessen Bau wäre auch die Möglichkeit für eine Straßenverlegung gegeben, wodurch der Platz fast doppelte Größe bekommen könnte. Das leuchtete sogar der dunkelsten Birne ein. Vorher schien es auch keinen Sinn zu ergeben, schon eine Planung für den Platz in Auftrag zu geben. In der Folge scheiterte der Bau...

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