Schmuddelecke wird zum Minipark

Einst vernachlässigte Restflächen im Quartier – heute gefeiertes Kleinstgrün. Die kanadische Stadt Toronto zeigt, wie sich selbst Miniparks klimagerecht gestalten lassen. Bei der Umwandlung ist die Wiederverwertung von Materialien zentral. Auch die lokale Kunstszene malt mit.

Veröffentlicht am: von Monika Jäggi
erschienen am 17.04.2023

erschienen in FREIRAUM GESTALTEN 02/2023

Die Brunswick Avenue Parkette thematisiert in der Wandmalerei die musikalische Vergangenheit des ehemals im Quartier angesiedelten Jazzclubs. Einzelne Klaviertasten sind mit NFC-Chips ausgestattet und liefern via Smartphone zusätzliche Infos.Monika Jäggi

Sie waren gut sicht- und riechbar, die vier verwahrlosten, lang gezogenen Eckflächen an der Bloorstreet in Toronto. Es war das Übliche: Von Unkraut und Abfall übersät, der Belag aufgerissen, Passanten wechselten die Straßenseite. Typische Nicht-Orte, aus der Zeit gefallen. Verwahrloste Flächen, für die sich niemand verantwortlich fühlte, niemand räumte auf. Das war seit Jahrzehnten so. Ich kannte diese Ecken im Abschnitt zwischen Spadina Avenue und Bathurst Street nicht anders. Dort, wo die Quartierstraßen auf die Bloorstreet treffen, prallen zwei Welten aufeinander: eine Geschäftsstraße und ein Wohnquartier. Es ist der schachbrettartige Verlauf der Straßen in nordamerikanischen Städten, der solche Restflächen ermöglicht. Seit kurzem...

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