Damit Gewerke Hand in Hand arbeiten
Die Weiterbildung für Fachpersonal aus dem Bauwesen vermittelt theoretisches und praktisches Knowhow. Erster Kurs erhält von Teilnehmern gute Noten. Weitere Termine im Oktober, November und Dezember.
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Die Kombination von Gründächern mit Photovoltaik-Anlagen schafft eine Win-Win-Win-Situation für Klimaschutz und Klimawandelanpassung in Siedlungen. Nicht umsonst fordern immer mehr Kommunen die Gründach-PV-Kombination für den Gebäudeneubau. Die gelungene Umsetzung erfordert von den Bauverantwortlichen allerdings spezielles Know-how.
Welche Anforderungen müssen Dachkonstruktion und -abdichtung erfüllen? Was muss bei der Elektrik berücksichtigt werden? Wie gelingt das Zusammenspiel der Gewerke bei der Bauausführung reibungslos? Dazu kommen Fragen zu möglichen Fördermaßnahmen und aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Umfassende Antworten gibt die neue Fortbildung „Gründach-PV-Kombinationen“ in Baden-Württemberg, die die Bodensee-Stiftung in Kooperation mit dem Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien (WBZU) der Handwerkskammer Ulm, der Bildungsakademie Handwerkskammer Karlsruhe, dem Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg und dem Bundesverband GebäudeGrün e. V. konzipiert hat. Neben der Vermittlung von Fachwissen liegt der Kursschwerpunkt auf der Planung und praktischen Umsetzung sowie der gelungenen Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke.
Weiterbildung online und in Präsenz
Die Weiterbildung wird in zwei Formaten angeboten. Der praxisnahe Präsenzkurs bietet die Möglichkeit für intensiven Austausch mit Fachreferenten und Teilnehmenden, während der Onlinekurs einen Kurzüberblick zum Thema Gründach-PV-Kombinationen darstellt. Ergänzt werden beide Kurse durch eine Exkursion in Präsenz.
Die Kurs-Premiere an der Bildungsakademie Handwerkskammer Karlsruhe hat den Bedarf an der gewerkeübergreifenden Zusammenarbeit bestätigt. Zu den Teilnehmern zählten Energieberater, Installateure, Elektriker und Gärtner aus Baden-Württemberg und darüber hinaus. Das Resümée eines Teilnehmers aus dem Raum München: „Die Schulung fand ich sehr interessant und lehrreich, daher hat sich der Weg auch definitiv gelohnt!“
Die Exkursion führte die Teilnehmer zu verschiedenen PV-Gründach-Realisierungen. Darunter städtische Projekte wie die Draisschule, das Otto-Hahn-Gymnasium und die Kita am Weinbrennerplatz sowie das Neubauprojekt am Sophiencareé und das Schaudach der Firma Wagner in Straubenhardt. Anschaulich konnten hier die verschiedenen Verlegearten sowie die kritischen Punkte bei der Planung, Durchführung und der späteren Wartung und Pflege erläutert und diskutiert werden. Daneben war auch der persönliche Austausch zwischen den Teilnehmern mit jeweils verschiedenen beruflichen Hintergründen bereichernd. „Unterschiedliche Gewerke sprechen oft unterschiedliche Sprachen. Mit der Fortbildung schaffen wir Verständnis und vermitteln das Wissen um die unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen an PV-Gründach-Kombinationen beteiligten Fachdisziplinen“, sagt Projektleiterin Daniela Dietsche von der Bodensee-Stiftung.
Die nächsten Termine:
- Onlinekurs am 9. Oktober
- Exkursion in Stuttgart am 11. Oktober in Kombination mit einem Onlinekurs
- Präsenzkurs in Ulm am 11. November mit Exkursion am 12. November
- Onlinekurs am 4. Dezember
Die Kursgebühr beträgt für Präsenzkurse 300€, für Onlinekurse 250€, einschließlich Exkursion.
Kursinhalte:
- Hintergrundinformationen zu Biodiversität und Klimawandelanpassung
- Grundlagen PV
- Dachkonstruktionen für Gründach-PV-Kombinationen: Bauphysikalische Anforderungen, Anlagentechnik
- Varianten und Aufbau von Gründach-PV-Kombinationen
- Rechtliche Grundlagen, Förderungen und Anwendung
- Planung und Ausführung von PV und Gründach
Anmeldung und detaillierte Infos:
An wen richtet sich der Kurs?
Der Kurs richtet sich an Handwerker, Koordinierende, Bauleitende, Beratende und Planende, die an der Umsetzung von Gründach-PV-Projekten beteiligt sind sowie an kommunale Mitarbeiter, die für erneuerbare Energien, Klimaanpassung und Biodiversität zuständig sind. Er hilft, für die erforderliche Zusammenarbeit der Gewerke die Bedarfe des jeweils anderen beteiligten Gewerks zu erfassen und die Umsetzung damit zu erleichtern und zu beschleunigen. Der Kurs erfordert keine spezifische Qualifikation in einem bestimmten Gewerk und vermittelt einen Gesamtüberblick.
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