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Dachbegrünung

Hamburgs höchstgelegener Garten

Der Dachgarten auf dem ehemaligen Hochbunker in Hamburg St. Pauli ist nach langer Planung und Bauverzögerung aufgrund des Hochbaus endlich begrünt und zeigt sich als spektakulärer Blickpunkt in der Hansestadt.

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Matzen Immobilien
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Mitten in Hamburg entsteht derzeit ein landschaftsarchitektonisches Pionierprojekt. Auf einem Hochbunker im Stadtteil St. Pauli erwächst der spektakulärste Ort der Hansestadt: Ein großer, üppig begrünter und öffentlich frei zugänglicher Dachgarten. Dafür wurde der Weltkriegsbau um fünf pyramidenartige Geschosse auf 58 m aufgestockt. Ein bepflanzter „Bergpfad" führt um ihn herum auf die oberste Dachebene. Bis zu 900 Menschen können von hier den Panoramablick über den Michel, die Elbphilharmonie und den Hafen genießen. 

Kreativszene im Medienbunker

Der denkmalgeschützte Hochbunker befindet sich direkt neben dem Fußballstadion des FC St. Pauli und dem DOM genannten Jahrmarkt. Seit langem ist er als „Medienbunker" bekannt, die bestehenden Mieter aus der Kreativszene behalten auch nach der Erweiterung nach oben hier unverändert ihre Heimat. Durch seine umfangreiche Bepflanzung wird das Gebäude ein Vorzeigeprojekt für grüne Architektur und Klimaanpassung der Großstädte. Denn auch Hamburg ist durch Starkregen, Hitzewellen und Dürrephasen von der Klimaerwärmung betroffen. Wie in vielen anderen Metropolen gibt es immer weniger Grünflächen, durch die wachsende Bebauung entstehen Hitzeinseln in den Städten.

Vom Flakturm zum öffentlichen Dachgarten

Als Flakturm IV gehört er zu den größten jemals erbauten Bunkern in Deutschland und ist ein Relikt des 2. Weltkrieges. 1942 wurde er in nur 300 Tagen errichtet. Irritierend ist dieser graue Koloss allein schon durch seine mächtigen Dimensionen. Seine Ausmaße erstrecken sich über eine Grundfläche von 75 × 75 m, eine Höhe von 38 m und eine Wandstärke von 3,50 m sowie eine Deckenstärke von bis zu 5 m. Unter der Leitung von Albert Speer von dem Architekten Friedrich Tamms konstruiert, wurde er von tausenden Fremd- und Zwangsarbeitern gebaut. Während der alliierten Bombenangriffe fanden hier bis zu 25.000 Menschen Schutz.

Nach Kriegsende herrschte im zerbombten Hamburg große Wohnungsnot und man nutzte den Bunker als Notunterkunft. Im sogenannten Leitturm fanden in dieser Zeit bereits Medienunternehmen ihre Heimat: Ab 1946 entwickelte der Verleger Axel Cäsar Springer hier frühe Ausgaben der Zeitschrift „Hörzu“, der damalige Nordwestdeutsche Rundfunk sendete 1952 aus dem Bunker die erste Tagesschau-Ausgabe. Seit den 90er Jahren besitzt die Matzen KG das Erbpachtrecht für den Bunker. Sie hat den heutigen Mietermix von Unternehmen aus Medien, Kultur und Kreativwirtschaft zusammengestellt, der nach der Aufstockung unverändert bleibt. Diese hatte Mitte 2019 begonnen; auf den neuen Flächen entstehen Räume für Stadtteilkultur, Ausstellungen, Unterkünfte für Stipendiaten und Künstler, eine moderne Dreifeldhalle für Schulsport, ein Hotel sowie Urban-Gardening-Möglichkeiten.

Lesen Sie das gesamte Interview in unserer nächsten Ausgabe FREIRAUM GESTALTEN 3/23.

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