Begrünung ohne Substrat
Bauwerksbegrünung als Baustein fürs Stadtklima – das stellt hohe Ansprüche an Planung, Ausführung und Pflege. Wie es komplett ohne Substrat und mit weitaus weniger Gewicht geht, zeigt die Hydroponik.
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Vorteil Hydroponik
Einfache Bewässerung, weniger Unkraut, gute Flächenisolierung, keine Staunässe oder Wurzelverdichtungen, geringer Wasserverbrauch und kein Umpflanzen, geringes Gewicht, keine Frostschäden, regulierbare Wasseranstaufläche ohne Pflanzsubstrate – das sind die Vorteile, die der Hersteller, die GKR Hydro GmbH in München, auf seiner Website unter dem Hydro-Profi-Line-Begrünungssystem auflistet.Das Unternehmen beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit Pflanzsystemen. Hierbei ist vor allem die regelmäßige und richtige Bewässerung ein Problem, das sich dank der Hydro Profi Line lösen lässt. „Je nach Verwendung muss nur noch alle 4 bis 24 Wochen gegossen werden“, erklärt Tobias Fürst, Projektmanager bei GKR.
Eignung für Außenbereich
Das System eignet sich auch für den Außenbereich. Und so funktioniert es: Beliebige Pflanzen werden in einen Spezialkulturtopf mit vielen Belüftungsöffnungen eingesetzt. Darin befindet sich ein rein mineralisches Substrat, das Hydro Profi Line Zeostrat. Die Kulturtöpfe werden in ein Pflanzmodul mit einer Spezialscheibe eingesetzt und hängen einige Zentimeter tief in einem Wasserreservoir. Oberhalb des Wassers befindet sich ausschließlich Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Fürst nennt die Vorteile: „Das Wurzelwachstum im System ändert sich und die Pflanze bildet vorrangig Feinwurzeln. Eine Verdichtung im Wurzelbereich ist somit ausgeschlossen.“
Keine Bauwerksbeschädigungen
Wer schon einmal Pflanzen nach mehreren Jahren in herkömmlichen Pflanzsystemen auspflanzen oder umtopfen wollte, stößt meist auf verdichtetes Wurzelwerk, das sich ohne Beschädigung des Gefäßes kaum entfernen lässt. Beim HydroProfi-Line-System können Wurzeln keine Bauwerksabdichtungen beschädigen – ein Wurzelschutz im Abdichtungsmaterial ist nicht mehr nötig. Da sich außerhalb der Kulturtöpfe kein Pflanzsubstrat befindet, verringern sich Gewicht und Aufbauhöhe bei Begrünungsmaßnahmen. Auch der Wasserverbrauch reduziert sich um bis zu 80 %.
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Referenz: Dachbegrünung bei Frankfurt
Jüngstes Projekt ist die Begrünung eines Gewerbeneubaus im Großraum Frankfurt. Ein Teilbereich ist das Vordach: Auf Wunsch der Bauherren entstand hier eine Art Streuobstwiese. Für die Umsetzung wurde die Bitumenabdichtung zur Ausbildung eines flachen Wasserbeckens genutzt. Anschließend wurden in das Becken etwa 30 Jahre alte Apfelbäume mit 7 bis 8 m Höhe in Kombination mit intensiver Unterbepflanzung und extensiver Randbepflanzung in verschiedenen Hydro-Profi-Line-Begrünungssystemen installiert.
Ein weiterer „Grünbereich“ befindet sich im dritten Obergeschoss: eine umlaufende intensive Begrünung in organisch geformten und hydraulisch verbundenen Gefäßen. Die Dachfläche selbst ist klassisch extensiv begrünt. Für noch mehr Naturambiente auf der darunterliegenden Terrasse wurden zwei kreisrunde Durchbrüche mit Hängepflanzen bepflanzt. Eine automatische Bewässerungs- und Düngestation versorgt die drei Begrünungsbereiche. Die Bepflanzung übernahm ein lokaler GaLaBau-Betrieb, die Stenger Garten- und Landschaftsservice GmbH (...)
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Beteiligte:
Architekten und Vision
www.ifgroup.org
Hochbau und Ausführungsplanung Außenbereiche
www.feuerschmitzbaeckmann.de
Garten- und Landschaftsbau
www.stenger-garten.de
Dachbegrünung
www.hydro-profi-line.com
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