Umgestaltung des Kirchplatzes in Rahden
Die idyllische Kleinstadt Rahden im Norden von Nordrhein-Westfalen hat einen neuen Kirchplatz erhalten. Eine Neugestaltung war überfällig, Den mit Fördermitteln ausgerufene Ideen- und Realisierungswettbewerb konnte das Potsdamer Büro Marcel Adam Landschaftsarchitekten BDLA für sich entscheiden.
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Wenn der Jadebusen lediglich 100 km entfernt ist, die Landeshauptstadt Düsseldorf allerdings weit über 200 km, befindet man sich wohlmöglich in der nördlichsten Stadt Nordrhein-Westfalens. Gemeinsam mit seinen umliegenden Ortschaften bildet der Kernort Rahden eine idyllische Kleinstadt mit rund 16.000 Einwohnern. Der für diesen Kreis zuständige Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeichnete 2016 den Kirchplatz in Rahden als Denkmal des Monats aus, um auf nötige Sanierungsarbeiten in der Innenstadt aufmerksam zu machen. Förderungen durch das Innenstadtentwicklungskonzept (ISEK) ermöglichten darauffolgend eine Umgestaltung des Kirchplatzes, um neben der Kirchringbebauung die allgemeine Attraktivität der Innenstadt zu steigern. Den dafür ausgerufenen Ideen- und Realisierungswettbewerb konnte das Potsdamer Büro Marcel Adam Landschaftsarchitekten BDLA für sich entscheiden.
Entwurfsidee
Ihr Entwurf zeichnete sich durch die lebendige Gestaltung des Zentrums von Rahden aus und macht die städtebauliche Bedeutung als gesellschaftlichen Mittelpunkt und multifunktionalen Platz für Veranstaltungen wieder erlebbar. Ein hierfür vorgesehenes Innenstadtmöblierungskonzept sah die Verwendung weniger, einfacher und klarer Formen vor. Außerdem sollte durch ein aufeinander abgestimmtes Mobiliar eine einheitliche Gestaltsprache entstehen. Nach vorangegangenem Probesitzen mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entschieden die Rahdener sich für das Stadtmobiliar der Thieme GmbH aus Münster.
schlicht aber nachhaltig
Die sachlich gehaltenen Sitzbänke haben Rücken- und Armlehnen und wurden nicht nur am Kirchplatz, sondern an mehreren Stellen innerhalb der Stadt platziert. Sie ergänzen das nachhaltige Gesamtkonzept der Landschaftsarchitekten durch Verwendung langlebiger Hölzer aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern. Ein robustes Gestell aus feuerverzinkten Stahlprofilen gewährleistet eine lange Nutzungsdauer. Farbbeschichtet in DB 703 (eisenglimmergrau) entsteht ein einheitlicher Gesamtstil aller verwendeter Stahlteile. „Die Bänke werden gut angenommen und sind ein wahrer Publikumsmagnet.“, freut sich Stadtheimatpfleger Claus-Dieter Brüning.
Auch die sakrale Bedeutung des Standorts wird vermehrt unterstrichen. So wird der in Kreuzform angelegte Weg von 180 lfdm Rabattengeländer aus Stahl eingefasst. Diese ruhen auf Aluminiumgusspfosten und besitzen feuerverzinkte Verbindungsrohre. Durch die Rabattengeländer wird neben einem Schutz für Beete gleichzeitig die angenehme Wirkung der Grünflächen verstärkt. Zwölf neu gepflanzte Linden spiegeln nicht nur die Stützpfeiler der Kirche wider, sondern stehen sinnbildlich auch für die zwölf Apostel. Eine hochwertige Kleinsteinpflasterfläche verwandelt den Kirchplatz in eine große bespielbare Fläche, die gut für Veranstaltungen genutzt werden kann. Über etwaige Veranstaltungen und Neuigkeiten in der Kirche informiert ein hochwertiger Design-Schaukasten im DIN A0 Format ebenfalls aus dem Thieme-Sortiment. Dieser macht durch integrierte Beleuchtung auch zu später Stunde auf sich aufmerksam. Eine Verglasung aus Einscheiben-Sicherheitsglas mit Textblende optimiert die Lesbarkeit.
Neben unzähligen Stahlpfosten mit flachem Kopf, die zum Schutz der Zufußgehenden vor dem fahrenden Verkehr ortsfest als auch lösbar zum Einsatz gekommen sind, ziehen sich runde Pflanzkübel mit einem Durchmesser von 80 cm als grüne Ader vom Kirchplatz bis zum Alten Markt. Sie bilden nicht nur als stilvolle Absperrung einen Schutz vor Fahrzeugen, sondern ermöglichen zudem eine lebendige, saisonal wechselnde Begrünung ohne bauliche Veränderung. Das formschöne Pflanzgefäß mit Anstaubewässerung trotzt den Witterungen dank feuerverzinktem Korpus und bietet mit höhenverstellbaren Füßen einen Ausgleich bei Gefällesituationen. Die am Alten Markt vergrößerten und modernisierten Spielbereiche für Kinder werden ergänzt durch ein Wasserspiel.
Glindower Platz als Gelenk
Als Gelenk zwischen Kirchplatz und Altem Markt fungiert der Glindower Platz. Er wird in seiner Funktion als wichtige Querungs- und Verbindungszone aufgewertet. Fahrradanlehner der Sonderausführung „Rahden“ aus feuerverzinktem Stahl mit einem zusätzlichen Querholm halten im ganzen Stadtteilgebiet Einzug und ermöglichen ein bequemes Abstellen des Zweirads. „Wir freuen uns immer wieder die Wandelbarkeit unseres Stadtmobiliars darzustellen, indem wir auf die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden eingehen“, so Geschäftsführer Oliver Brauckhoff. „Auch für uns beschreibt dieser Prozess einen lehrreichen Mehrwert.“
Das durch die Landschaftsarchitekten angestrebte Ziel, die drei Plätze in ihrer städteräumlichen Bedeutung und den unterschiedlichen Funktionen ablesbar zu gestalteten, wird durch die einheitliche Gestaltsprache von Thiemes Stadtmobiliar unterstützt.
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