Badeanlagen funktionieren auch am Hang
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Ein ausschlaggebender Punkt für die Gestaltung einer Wasser-Oase ist das zur Verfügung stehende Gelände. Was aber, wenn dieses nicht eben und gut zugänglich ist? Wenn’s nach ein paar Metern plötzlich ab nach unten geht? Wenn der Garten in der Länge quasi bis zum Horizont geht, aber man mit ausgestreckten Armen links und rechts gefühlt fast an die Grenze stößt? Oder wenn was im Weg steht? Ist das das Ende des Traums vom eigenen Badeparadies? Weit gefehlt! Mit viel Kreativität und der Kunst, auch „um die Ecke“ denken zu können, realisieren Garten-/Teichbauer auch in ungünstig geschnittenen Grundstücken die schönsten Gewässer.
Ein Teich im Hang – eine echte Herausforderung
Soll ein Teich oder Pool in einen Hang gebaut werden, müssen viele Faktoren beachtet und einkalkuliert werden, die man in der Ebene nicht hat. Um feststellen zu können, mit welchen Problemen man rechnen muss, ist es wichtig, dass die Bodenbeschaffenheit des Hangs genau untersucht wird. Auch Kenntnisse zu eventuell früheren Nutzungen des Hügels oder Berges sind von Vorteil. Weiß man beispielsweise, dass es irgendwo im Umfeld Bergbau-Aktivitäten gegeben hat, ist der Hang eventuell noch immer geringfügig in Bewegung oder es könnte Wasser durch alte Stollen zum Baugrundstück laufen und die Teichanlage unterspülen. Möglich wäre auch, dass es im direkten Bereich der späteren Teichanlage wasserführende Schichten oder hangabwärts verlaufende Wasseradern gibt. Andernorts kann es Probleme geben, wenn bei Starkregen-Ereignissen das Grundwasser weit ansteigt. Wasser vom Hang muss gegebenenfalls umgeleitet werden, gegen Schichten- oder Grundwasser ist der Einbau von Drainagen nötig.
Beim Anblick eines Teiches ist Vielen nicht bewusst, dass die Wassermenge und alle Bauten am/um den Teich viele Tonnen an Gewicht haben werden und entsprechend hohen Druck auf den Boden ausüben. Für Bauwillige ist es also notwendig, sich sehr früh intensiv Gedanken darüber zu machen, was man – neben dem Teich selbst – alles realisieren möchte (z. B. Terrasse, Stege, Überdachung, ggf. Aufzug für Gehbehinderte, Beckenheizung u. ä.). All dies ist relevant für die Berechnung der Statik und die Sicherheit der Anlage. Die Materialgüte von Beton und Stahl muss den erhöhten Anforderungen des Bauvorhabens und den Vorgaben der Statik entsprechen. Zur Realisierung eines Schwimmteiches in Hanglage sollte man sich also an Fachleute mit entsprechender Erfahrung wenden. Dann kann man auch sicher sein, dass aus der Traum-Anlage kein Alptraum wird.
Und eine Hangbebauung ist wie gemacht für einen Bachlauf, der leise plätschernd zwischen Steinen den Hang hinabfließt und sich unterwegs noch um einen knorrigen Baum windet bevor er über einen kleinen Wasserfall im Teich endet.
Hat man vom Teich aus dann auch noch eine tolle Sicht über ein ganzes Tal oder weiter, wie es bei vielen Hangbebauungen der Fall ist, verbindet sich das Naturerlebnis ganz automatisch mit „Erholung pur“.
Handtuch, Spitzen und Minis – verzwickte Grundstücksformen
Manche Grundstückszuschnitte erscheinen für die Anlage eines Gewässers recht problematisch. Aber es findet sich auch hier immer eine passende Lösung. Für den recht schmalen, aber langen „Handtuch“-Garten ist ein Naturpool mit separatem, ggf. sogar räumlich entfernten Filterbereich, ob mit oder ohne Pflanzen, gut geeignet.
Steht auf einem Grundstück nur eine spitze Fläche zur Verfügung, ist ein Schwimmteich oder Naturpool, der zum Schwimmen eine gewisse Mindestlänge haben muss, nicht immer umsetzbar. Aber bestimmt kann dort ein Badeteich realisiert werden. In Verbindung mit einer ansprechenden Bepflanzung der Restflächen kann aus dieser Spitze dann ein echtes Juwel werden.
Bei Mini-Gärten reicht das Gewässer oft nah an Gebäude oder Mauern heran. Damit es hier nicht zu Schäden an den Bauwerken oder sogar zu Wassereinbrüchen im Keller kommt, ist viel Hintergrundwissen und Sorgfalt nötig. Deshalb sollte man auch für derlei „kleine“ Bauvorhaben unbedingt eine Fachfirma beauftragen und nicht selbst loswerkeln – auch wenn einem die Schaufel quasi von selbst in die Hand springen will.
Und mit Hinblick auf Corona gilt: Auch mit einer biologischen Wasseraufbereitung ist es mehr als unwahrscheinlich, dass eine Ansteckung über das Wasser erfolgt.
Weitere Informationen: www.dgfnb.de
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