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Forschungsergebnis am JKI

Regenwürmer mögen Blühstreifen

7.526 Regenwürmer haben Forschende des Julius Kühn-Instituts (JKI) gesammelt. Sie belegen, dass sich mehrjährige Blühstreifen auch unterirdisch positiv auf die Biodiversität auswirken. Die Ergebnisse haben Bedeutung für den Bodenschutz insgesamt.

von JKI/Redaktion erschienen am 17.02.2025
Regenwürmer mögen mehrjährige Blühstreifen, diese Strukturen tragen also auch zur unterirdischen Artenvielfalt bei. © A. Vaupel/JKI
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Dass mehrjährige Blühstreifen sich vorteilhaft auf die oberirdische Artenvielfalt auswirken und somit die Biodiversität fördern, ist durch Studien gut belegt. Forschende des JKI in Berlin konnten nun zeigen, dass Blühstreifen auch unterirdisch die Artenvielfalt fördern und den Bodenschutz stärken – als Lebensraum für Regenwürmer.

Dazu verglich das Forschungsteam um Dr. Lukas Beule die Regenwurmgemeinschaften im Wintergetreide und Winterraps mit denen in angrenzenden mehrjährigen Blühstreifen auf 46 Flächen in sechs deutschen Bundesländern. Für die Studie wurden insgesamt 7.526 Regenwürmer gesammelt. „Bereits im Feld waren wir von der enormen Anzahl an Regenwürmern in den Blühstreifen positiv überrascht“, berichtet Dr. Anna Vaupel, die Erstautorin der Publikation. Im Mittel fanden die Forschenden mehr als dreimal so viele Regenwürmer und auch mehr Arten in den Blühstreifen als auf den angrenzenden Ackerflächen. „Da Regenwürmer im Boden eine Vielzahl wichtiger Ökosystemfunktionen erfüllen, ist dieses Ergebnis in mehr als einer Hinsicht relevant und zeigt, welches Potenzial mehrjährige Blühstreifen für den Bodenschutz haben“, erklärt Dr. Lukas Beule, der Leiter der Studie.

Details zur Studie

Für die Studie wurden insgesamt 7.526 Regenwürmer gesammelt. Die Regenwürmer wurden mit einer Senföl-Lösung aus dem Boden ausgetrieben, gezählt, gewogen und lebend auf Artniveau bestimmt. Nach der Bestimmung wurden die Würmer wieder freigelassen, damit sie weiterhin ihre nützlichen Funktionen im Boden erfüllen können.

Regenwurmgemeinschaften sind Indikator

Durch ihr Röhrensystem erhöhen die Würmer die Wasserinfiltration des Bodens und beugen so Bodenerosion vor, was angesichts zunehmender Starkregenereignisse ein wichtiger Beitrag zum Bodenschutz ist. Zudem sind Regenwürmer entscheidend am Humusaufbau beteiligt und tragen so zur verbesserten Nährstoffversorgung der Pflanzen bei. Außerdem sind Regenwurmgemeinschaften ein wichtiger Indikator für den generellen Gesundheitszustand von Böden.

Potenzial ausschöpfen

„Noch sind etliche Fragen offen, die wir jedoch beantworten müssen, um das Potenzial von mehrjährigen Blühstreifen für das Bodenleben künftig voll ausschöpfen zu können“, ergänzt Dr. Beule. Im nächsten Schritt will sein Team erforschen, wie weit die positiven Effekte aus den Blühstreifen in den Acker hineinreichen. Außerdem soll untersucht werden, wie sich Blühstreifen, beispielsweise durch angepasste Pflanzenmischungen, weiter optimieren lassen, um die bestmögliche Förderung des Bodenlebens auch auf unterschiedlichen Böden zu erreichen.

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