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UNESCO Welterbe

Heinz Sielmann Stiftung befürwortet Nominierung des „Grünen Bands“

Von der Nominierung des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens als Kultur- und Naturerbe der Welt zeigt sich der Stiftungsrat und Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung begeistert. Die Stiftung engagiert sich seit vielen Jahren dafür, den ehemaligen Todesstreifen als wertvollen Lebensraum zu erhalten und zu fördern.

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Holger Spiering
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Am 4. Dezember 2023 hat die Kultusministerkonferenz in einer Sondersitzung die künftigen deutschen Kandidaten für die UNESCO1 - Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt beschlossen. Neben den sieben Nominierungen enthält die neue Tentativliste darüber hinaus auch den Naturerbeantrag „Grünes Band“, dessen Weiterentwicklung zu einem Natur- und Kulturerbeprojekt ausdrücklich weiter geprüft werden soll.

Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, erklärt zu diesem Beschluss: „Mit dieser Nominierung wird die Bedeutung des Grünen Bandes als eines von Deutschlands wertvollsten Biotopen deutlich hervorgehoben. Wir fühlen uns dadurch in unserem Engagement entlang dieser wichtigen Lebenslinie für die biologische Vielfalt bestätigt und bestärkt.“

Herausragende kulturhistorische und ökologische Bedeutung

Mit einer Länge von rund 1.400 km ist das Grüne Band Deutschlands längster zusammenhängender Biotopverbund. Aktuell sind über 80 % der Strecke als Nationales Naturmonument geschützt – ein wichtiges Kriterium für ein UNESCO-Welterbe. Nur Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben als Anrainerländer das Grüne Band noch nicht als Nationales Naturmonument gesichert, allerdings steht Sachsen kurz davor.

„Das Grüne Band ist sowohl kulturhistorisch als auch ökologisch von herausragender Bedeutung“, betont Wolfgang Nolte, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung: „Unseren Stiftungsgründern Heinz und Inge Sielmann war es zeitlebens ein besonderes Anliegen, das Grüne Band als Schutzraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt dauerhaft zu erhalten. Auf die nun erfolgte Aufnahme des Grünen Bandes in die Tentativliste – letztlich zum Weltkultur- und -naturerbe – arbeiten wir gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. und anderen Partnern schon jahrelang hin.“

Erstes Naturschutzprojekt eines vereinten Deutschlands

Bereits 1988 – noch vor dem Fall der Mauer – begann der Naturfilmer und Stiftungsgründer Heinz Sielmann an der innerdeutschen Grenze mit den Dreharbeiten zu der Dokumentation „Tiere im Schatten der Grenze“, die am 21. März 1989 auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Erstmals machte er damit ein großes Publikum auf die einzigartige Naturlandschaft entlang des innerdeutschen Grenzstreifens und die Notwendigkeit des Schutzes dieses Lebensraums aufmerksam.

Seine im Film geäußerte Vision eines naturschutzfachlichen Großprojekts am damals noch bestehenden „Todesstreifen“ nahm nach der Wende tatsächlich Gestalt an. Nachdem 1989 die Mauer gefallen war, entstand auf Initiative des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit dem Grünen Band Deutschland das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt.

Mit Unterstützung des Bundesamts für Naturschutz und gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren setzt sich die Heinz Sielmann Stiftung für die naturschutzfachliche Pflege und Entwicklung des Grünen Bandes ein. Bis heute hat die Stiftung auf einer Länge von 130 km rund 100 ha Land erworben, um diese als bedeutende Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Am 01.02.2024 wird der Vorschlag der Kultusministerkonferenz beim Welterbezentrum der UNESCO für eine Entscheidung vorgelegt. Im Fall einer positiven Entscheidung könnte das Grüne Band zudem zur ersten gemischte Welterbestätte in Deutschland weiterentwickelt werden.

Mehr über die Arbeit der Heinz Sielmann Stiftung am Grünen Band unter: Sielmanns Biotopverbund Eichsfeld-Werratal

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