Projekt Werksviertel und Paderquellgebiet ausgezeichnet
Der wichtigste bundesweite Wettbewerb für zukunftsweisende Planungs- und Stadtbaukultur ist entschieden – der Deutsche Städtebaupreis 2023 geht an das Projekt Werksviertel in München. Den Sonderpreis „Klimaanpassung gestalten“ ging an die Umgestaltung Mittleres Paderquellgebiet in Paderborn.
- Veröffentlicht am

Der Preis wird im zweijährigem Turnus von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) mit maßgeblicher Unterstützung der Wüstenrot Stiftung verliehen. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben: Mit dem Städtebaupreis werden Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeichnen. Dabei sollen die Projekte den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raums, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege. Der parallel zum Städtebaupreis ausgelobte Sonderpreis dient der Akzentuierung besonders dringlicher Handlungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung. Der Städtebaupreis ist mit 15.000 € dotiert und der Sonderpreis ist mit 5.000 € ausgestattet. Außerdem werden bis zu fünf Auszeichnungen vergeben, die mit jeweils 1.000 € dotiert sind. Als vierte Kategorie werden Belobigungen ausgesprochen.
Für den Städtebaupreis wurden 50 Bewerbungen eingereicht. Das Spektrum war sehr breit: stadtstrukturell-geographisch, thematisch, baulich-räumlich. Vom minimalinvasiven Infrastruktur- und Versorgungsprojekt im ländlichen Raum bis hin zur urbanen Transformation eines ehemaligen Produktionsstandortes in einer Metropolregion sah sich die interdisziplinär zusammengesetzte Jury (Stadtplanung, Architektur, Freiraumplanung, Denkmalpflege, Wirtschaft, Soziologie) in vielen Fällen vor eine sehr schwierige Entscheidung gestellt.
„Das Werksviertel […] steht für einen bespiellosen Ansatz, wie auf Grundlage des Bestands ein buntes Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungen generiert werden können […], die den Ort zu allen Tages- und Nachtzeiten beleben. Der Ort ist ständig in Bewegung, entwickelt sich weiter. Der öffentliche Raum verbindet und trägt diese unterschiedlichen Strukturen in seinem ebenso experimentellen Charakter. Viele liebevolle Details machen das Werksviertel zu einem der außergewöhnlichsten Projekte der jüngeren Vergangenheit“ so urteilt die Juryvorsitzende Marie-Theres Okresek.
Der Sonderpreis zum Thema „Klimaanpassung gestalten“ wurde dem Projekt Umgestaltung Mittleres Paderquellgebiet in Paderborn zuerkannt. Es wurden städtebauliche Projekte und umsetzungsorientierte Planwerke gesucht, die einen besonders beispielhaften, zukunftsweisenden oder auch experimentellen Beitrag zur Anpassung der Kommunen, ihrer Stadtteile und Quartiere an den Klimawandel leisten.
„Das Projekt zeigt, wie man mit relativ kleinen Eingriffen in einem 17.000 m² großen Gebiet nicht nur eine zukunftsweisende stadtklimatische Wertigkeit erreicht, sondern auch im öffentlichen Raum ein unverzichtbarer Mehrwert für die Bevölkerung entstehen kann“, so das Juryurteil.
Die Preisträger des Deutschen Städtebaupreises wurden, streng gehütet nach dem Oskar-Prinzip, während in der Preisverleihung am 26. Mai in der Akademie am Pariser Platz in Berlin verkündet. Alle prämierten Projekte des DSP 2023 werden mit kleinen Dokumentationsfilmen und Informationstafeln auf www.staedtebaupreis.de präsentiert.
Die Ergebnisse des Wettbewerbes und Details der Preisträger, der ausgezeichneten und belobigten Projekte sowie die vollständigen Jurybeurteilungen sind unter www.staedtebaupreis.de zu finden und erscheinen in einer Dokumentation des Deutschen Städtebaupreises 2023 in der Reihe „Stadt bauen“ im Wasmuth Verlag, voraussichtlich im Spätherbst 2023.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.