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Unternehmensporträt CITY DECKS

Diese Stadtmöbel verwandeln Asphaltflächen in öffentliche Wohnzimmer

Lösungen aufzeigen, wie man einfach und ohne großen Organisationsaufwand urbane Räume umgestalten und lebenswerter machen kann - mit diesem Ziel haben die Designer und Architekten Robin Lang (36) und Wulf Kramer (39) 2020 das Unternehmen CITY DECKS in Mannheim gegründet. Ihre modularen, im deutschsprachigen Raum einzigartigen Stadtmöbel verwandeln karge, oftmals ungenutzte Platzlandschaften in lebendige Treffpunkte.

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AUSGEPARKT
AUSGEPARKTSmilla Dankert
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Mit der Idee, Orte der Begegnung und Entspannung im öffentlichen Raum zu schaffen, trifft das Duo den Puls der Zeit - denn die Stadt steckt in einer historischen Transformation. Beschleunigt durch Faktoren wie Online-Handel, Mobilitätswende und steigende Immobilienpreise wird die Frage, was eine Stadt lebenswert und zukunftsfähig macht, neu verhandelt.

Wie sieht für die Gründer die perfekte Stadt aus? „Weniger ist mehr“, sagt Robin Lang. „Weniger Lärm, weniger Autos, weniger Stress bedeuten mehr Freude, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten und vielleicht auch dann noch zu bleiben, wenn die Erledigungen gemacht sind. Oder vielleicht sogar gezielt zu kommen, um einfach nur zu entspannen - wie im eigenen Wohnzimmer.“ Die Idee, Straßen und Plätze mit neuen Nutzungsszenarien zu vitalisieren, wird von Städten und Kommunen gut angenommen: Rund 800 Module wurden bereits produziert, 700 davon sind in über 50 Städten von der Nordsee bis zum Bodensee im Einsatz. Jeden Monat kommen aktuell 50-100 Module und weitere fünf Städte dazu.

Die Evolution der Parkbank: Neue Aufenthaltszonen für den urbanen Wandel

Robin Lang und Wulf Kramer haben sich bereits mit ihrem 2014 gegründeten Architekturbüro Yalla Yalla! – studio for change zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag für nachhaltige, soziale und lebenswerte Innenstädte zu leisten. Doch weil Architektur mit langen Planungsphasen einhergeht und meistens keinen direkten Handlungsspielraum zulässt, gründeten sie mit CITY DECKS ein weiteres Unternehmen, deren Möbel neue Nutzungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum aufzeigen und die Aufenthaltsqualität unmittelbar verbessern können. Die Investition in diese Sitzmöglichkeiten und Begrünungen soll es möglich machen, in Städten schnell und flexibel attraktive Aufenthaltsräume zu etablieren, ohne in die bestehende Infrastruktur eingreifen zu müssen. Zudem ist es den Kunden möglich, die Produkte zunächst zu mieten, um die Wirkweise beispielsweise durch Verkehrsversuche in ihrer Anwendung zu testen. „Seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg wurden Städte konsequent für Autos umgebaut. Heute sehen wir die Konsequenzen: Straßen sind vor allem Fahrbahn, Abstellfläche, Gehweg und dazu vielleicht ein bisschen Fahrradweg. Dabei können Straßen und auch Plätze so viel mehr sein“, erklärt Gründer Wulf Kramer ihren Anspruch, das Potenzial für Aufenthaltszonen im öffentlichen Raum aktiv mitzugestalten. „Eine Stadt mit weniger Autos und mehr Begegnungszonen kommt nicht nur den Bedürfnissen der Menschen entgegen. Eine Studie hat auch gezeigt, welche positiven Effekte allein zusätzliche Sitzgelegenheiten für den Einzelhandel und die Wirtschaft haben“, ergänzt Robin Lang. CITY DECKS zeigt weitere Optionen für die Umnutzung und Bespielung von Flächen, wobei Fahrradmobilität ebenso wie nachhaltige Stadtbegrünung und Gelegenheiten zur aktiven Beteiligung der Bürger:innen eine Rolle spielt.

Der öffentliche Raum ist derzeit ein großes Experimentierfeld

Um diese Bandbreite an Produkten auf die Straßen zu bringen, spricht CITY DECKS vor allem Stadtplaner und das Stadtmarketing der Städte sowie Kommunen an. Pforzheim gehört zu den deutschen Städten, die in jüngster Vergangenheit angefangen haben, bestimmte Quartiere gezielt zu erneuern, um den Straßenraum neu zu beleben. CITY DECKS lieferte zumQuartiersentwicklungsprojekt  die passenden Beet-Sitz-Fahrradparkplatz-Kombimöbel. Was die Stadt nach Ansicht von Lang und Kramer klug gemacht hat: Das Projekt startete mit offenem Ausgang. Die dreimonatige Testphase wurde als „Summer in the City" deklariert - wie es danach weitergehen sollte,blieb offen.

Dass Experimente im öffentlichen Raum scheitern, haben die beiden Gründer beim Designihrer Lösungen mit bedacht. Im Zweifelsfall sind ihre Möbel genauso schnell wieder abgebaut, wie sieaufgebaut werden können. Auch die Option der Miete für einen bestimmten Zeitraum ist ein Faktor,der Entscheider schlussendlich überzeugt, die Möbel zu testen.

Nachhaltigkeit in drei Dimensionen: Ökologisch, wirtschaftlich und sozial

„Nachhaltigkeit ist nicht nur das wichtigste Thema unserer Arbeit, sondern unser Selbstverständnis.Unser Unternehmen, unsere Produkte, unsere Ziele – die Grundlage ist nachhaltiges Handeln. Hierbei tangieren uns neben ökologischen Themen auch der nachhaltige Umgang mit Stadt- undQuartiersräumen“, erzählt Wulf Kramer. „Bei steigender Dichte und immer wärmeren Sommern müssen Straßenräume neue Funktionen übernehmen und zu Instant-Naherholungsgebieten werden. Zusätzliches Grün verringert die Oberflächentemperaturen, was mit den steigenden sommerlichen Temperaturen und zunehmenden Hitzeinseln in unseren Siedlungen immer relevanter wird“, erläutert Robin Lang ihren hohen Nachhaltigkeitsanspruch. Dieser bestimmt die Konzeption und Produktion derCITY DECKS.

Die Hauptzulieferer kommen aus dem gleichen Bundesland Baden-Württemberg, um ein nahtloses und ressourcenschonendes Zusammenarbeiten zu garantieren: Das verwendete Holz –vorzugsweise Lärche - stammt aus dem Odenwald. Die Schreinerarbeiten werden von einem Unternehmen in der Nähe von Freiburg erledigt, die Metallarbeiten in Heidelberg und die Endmontage erfolgt in Mannheim. Das Holz ist zu 100 % FSC-zertifiziert und 1 %  ihres Jahresumsatzesspenden die Gründer an gemeinnützige Vereine, die die gleichen Werte vertreten und in Zusammenhang mit den Produkten stehen. Zuletzt wurde das Geld für die Erschaffung und Erhaltung von Naturschutzgebieten verwendet. Gleichzeitig hat auch soziale Gerechtigkeit einen hohen Stellenwert für die Unternehmer: regelmäßig ziehen sie soziale Einrichtungen in bestimmte Dienstleistungen mit ein.

Holz statt Asphalt: Die Produktpalette

Die CITY DECKS-Produktpalette bietet eine Vielzahl an Einsatz- und Kombinationsmöglichkeiten. Hierzu werden fortlaufend neue Ideen und Produkte entwickelt. Kontextbezogenes Wissen, ein innovativer Ansatz und Kreativität bilden dabei die Grundlage für die Weiterentwicklung der aktuell insgesamt zehn Möbel-Serien. „Öffentliche Räume auf eine gestalterisch höhere Ebene zu bringen und menschenfreundlicher zu gestalten, treibt uns an. Wir wollten die Produkte nicht nur modular, flexibel und innovativ gestalten, sondern auch einen WOW-Faktor für Innenstädte bieten“, so die Gründer.

  • Für ihr Parklet AUSGEPARKT, einer modularen Kombination aus Sitzmöglichkeiten undBegrünung speziell für den Einsatz auf Parkplätzen, erhielt das Unternehmen 2019 den„IDEENSTARK“-Preis und 2020 den „Focus Open Silver Award“ für außergewöhnliche Qualität.
  • Im Jahr 2021 erhielten sie den „Focus Open Award“ in der Kategorie „Special Mention“ für dieMöbelvariante DRAUFGESETZT. Das flexible Möblierungssystem lässt sich durch Add-Ons umTische, Mülleimer, Anzeigetafeln und autarke Lademöglichkeiten ergänzen. „Ein Zugewinn anLebensqualität!“, so die Jury.
  • Die kühlende Stadtmöblierung ABGEKÜHLT kombiniert Sitzflächen mit einer natürlichen Wiese. Die Oberflächentemperatur der Wiese ist im Sommer um bis zu 10 °C kühler als die Außentemperatur. Die runden Module wurden 2023 mit dem „German Design Award“ ausgezeichnet.

Weitere Möbelserien:

  • AUFGELEGT – Die modulare Stadt-Terrasse
  • ABGEFAHREN – Die Möbel aus dem Drucker
  • PLATZGEMACHT – Die Platzmacher
  • ABGESTELLT – Der modulare Radständer
  • AUFGEPUMPT – Die Tankstelle fürs Fahrrad
  • MITGEMACHT – Die Info- und Mitmach-Säule
  • EINGETOPFT – Der Pflanzkasten für mehrInfos zu allen Produkten:
  • Katalog | CITY DECKS

 

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