Stadt steigt wegen Kostensteigerung aus
Blühende Beete, begeisterte Besucher – das wird es 2026 in Schweinfurt nicht geben. Laut Bayerischem Rundfunk (BR) ist die Landesgartenschau abgesagt. Das hat Oberbürgermeister Sebastian Remelé mitgeteilt. Der Grund: die krisenbedingt steigenden Kosten.
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Die Stadt Schweinfurt hat die für 2026 geplante Landesgartenschau abgesagt. Wie Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz mitteilte, steigt die Stadt aus dem Vertrag mit der der Bayerischen Landesgartenschau GmbH aus. Eine entsprechende Entscheidung soll der Stadtrat am 25. Oktober fällen. Hintergrund seien die Kosten von Energie, Bau und Personal, die krisenbedingt massiv angestiegen seien, so Remelé.
Landesgartenschau 2026: Kosten haben sich mehr als verdoppelt
Zunächst sei die Stadt von einer Gesamtinvestition in Höhe von neun Millionen Euro ausgegangen. Nun müsse sie mit rund 20 Millionen Euro rechnen. Der städtische Zuschuss lag dabei im Jahr 2020 bei 1,3 Millionen Euro. Dieser hätte sich inzwischen auf neun Millionen erhöht, rechnete Remelé vor.Der Oberbürgermeister erwähnte auch einen Rückgang in den städtischen Einnahmen vor allem bei der Gewerbesteuer. Auch in den nächsten Jahren sehe er schwierige Zeiten auf die Stadt zukommen.
Remelé: Schweinfurt muss „überschaubare“ Ablöse zahlen
Die Stadt hatte bei Vertragsabschluss Ausstiegsklauseln vereinbart. Dadurch würde nun eine Ablösesumme fällig werden, die an die Bayerischen Landesgartenschau GmbH gezahlt werden müsse. Die Summe sei laut Remelé „sehr überschaubar“. Nähere Angaben machte Remelé nicht. Nach seinen Worten habe die Stadt Schweinfurt für die geplante Landesgartenschau bisher circa 250.000 Euro ausgegeben.
„Ich bedauere die Absage außerordentlich“, sagte Remelé. Auf die positive Außenwirkung und auf neun Millionen Euro Fördergelder müsse Schweinfurt nun verzichten.
Das brachliegende Gelände der ehemaligen US-Kaserne Ledward Barracks solle trotz abgesagter Landesgartenschau in eine Parkanlage verwandelt werden, ergänzte Remelé. Aus dem darauf stehenden Gebäude soll eine Veranstaltungshalle werden. Laut Remelé werde die zukünftige Grünanlage nicht die Qualität erreichen, wie es mit einer Landesgartenschau der Fall gewesen wäre.
Anträge abgelehnt, jetzt doch das „Aus“
Zuletzt hatten Ende Juni mehrere Stadtratsfraktionen Dringlichkeitsanträge zum vorzeitigen Ausstieg wegen erwartet hoher Kostensteigerungen beantragt. Die Anträge wurden jeweils abgelehnt.
Nach der Entscheidung für die Landesgartenschau gab es im Jahre 2019 auch einen Bürger- und Ratsentscheid. Beide scheiterten aber an der notwendigen Anzahl der Stimmen (Quorum). Die Initiatoren des Bürgerentscheids wollten erreichen, dass auf dem Gelände Bäume für einen künftigen Stadtwald gepflanzt werden.
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