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bdla-Fachtagung Bad Boll

Erfolgreiche Präsenzveranstaltung zu Nachhaltigkeit

Nachhaltig Planen und Bauen im Freiraum war Thema der zweitägigen Tagung des bdla Baden-Württembergs im Juli in Bad Boll. Experten und Visionäre aus den Bereichen Landschaftsarchitektur und Bautechnik referierten zu neuesten Entwicklungen und Zukunftsszenarien.

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•	Biologe Jochen Roeder, Referent für Biodiversität und Öffentlichkeitsarbeit des Industrieverbands Steine und Erden BW
• Biologe Jochen Roeder, Referent für Biodiversität und Öffentlichkeitsarbeit des Industrieverbands Steine und Erden BWHeike Vossen
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Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des bdla Baden-Württembergs, Urs Müller-Meßner, führte Auditor und Project Analyst Marcus Gnüchtel durch das Programm. Der Experte für Nachhaltige Urbane Freiräume wirbt für interdisziplinäre Expertenteams, da der einzelne Planer die zunehmend komplexere Aufgabenstellung nicht mehr lösen könne. Zudem stellt er am Projektanfang die Frage nach der Nachhaltigkeit des Projekts.

Die einzelnen Referenten boten vielfältige Ansätze, wie sich Planung nachhaltiger umsetzen lässt:

  • So hinterfragte Christa Liedtke vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, wie sich unser CO2-Konsum von 40 t auf die geforderten 8 t reduzieren lässt und benannte als einen Schlüsselfaktor den Bereich Wohnen. 
     
  • Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erläuterte die „Phase Nachhaltigkeit“, die weg von Statements und hin zum realen Handeln führt. 
     
  • Claudia Kammann von der Hochschule Geisenheim University sprach über „fast forward feedback“ und die Notwendigkeit der Kohlenstofffixierung, etwa mit Pflanzenkohle.
     
  • Walter Feeß, Geschäftsführer des Erdbau-, Abbruch- und Recyclingunternehmens warb für Vertrauen in Recyclingbeton durch Wissensvermittlung. Zur Zielsetzung des Wirtschaftskreislaufgesetzes, Primärbaustoffe zu schonen, sagte Feeß: „Der Löwenanteil wird auch zukünftig noch von der Natur kommen müssen, aber beim Recycling geht noch viel mehr.“ Seit 14 Jahren habe das Unternehmen die Zulassung für Recyclingbeton. Dass dieser aber nur für 1 % der Baumaßnahmen genutzt werde, nannte er eine Farce. Wichtig sei jedoch die Qualitätssicherung, so der Preisträger des Deutschen Umweltpreises 2016 und Umweltpreis BW 2020. „Nur höchste Qualität schafft nachhaltige Akzeptanz.“
     
  • Biologe Jochen Roeder, Referent für Biodiversität und Öffentlichkeitsarbeit des Industrieverbands Steine und Erden BW sprach über die Massenströme der Steine- und Erdindustrie: „Wenn Sie CO2-bewusst agieren wollen, schauen Sie in der Region.“ Er gibt dem Transportthema bei der Nachhaltigkeitsdiskussion eine zentrale Bedeutung: „Transport ist die einzige Stellschraube.“
     
  • Vom „Vorbild natürlicher Wasserhaushalt“ sprach Casten Dierkes, Geschäftsführer in der H20 Research GmbH. Er propagiert eine Wasserverdunstung der versiegelten Flächen über optimierte Pflasterflächen und sieht in den entsprechenden Pflasterbauweisen auch eine Lösung für das Mikroplastik durch Reifenabrieb: „Wenn 2/3 des Mikroplastiks von den Straßen kommt, müssen wir es dort zurückhalten.“

Nach Vorträgen und Diskussionen im Tagungszentrum wurden diese am Abend im STEINGarten der Godelmann GmbH fortgesetzt – mit Vorträgen und Projektvorstellungen unter anderem von Landschaftsarchitekt Michael Glück. Der zweite Tag war Best-Practice-Projekten gewidmet: Es gab Führungen zum WALA Technikum samt Außenanlagen (Planung Glück Landschaftsarchitektur) sowie zum Campus Rauner und eine Besichtigung des Feeß Recyclingparks, der sich auf Recycling-Beton spezialisiert hat.

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