Die Krise für Social Media nutzen
Dass Social Media nicht nur Spielerei und Zeitfresser sind, zeigt Johannes Zell auf. Der Diplom-Ingenieur arbeitet an der Schnittstelle Landschaftsarchitektur, Kommunikation, PR und Fotografie und nutzt die Sozialen Medien als Akquise-Instrument und kostengünstige, gezielte Öffentlichkeitsarbeit. Für FREIRAUMGESTALTER gibt er einige Tipps für den Einstieg – der Fokus liegt dabei auf Instagram:
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Instagram ist aktuell Vorreiter
Eine breite Basis für die Öffentlichkeitsarbeit bilden Instagram, Facebook und Linkedin – fast jeder kennt sie und hat hier einen Account – wenn auch häufig rein privat. „Mit allen drei Medien lassen sich unterschiedliche Zielgruppen erreichen. Die Ansprache in den Posts unterscheidet sich aber je nach Netzwerk etwas“, erklärt Johannes Zell:
- Instagram spielt mit Abstand derzeit die größte Rolle. Es hat die größte Reichweite und liefert die meiste Resonanz und Interaktionen – obwohl sich hier im Vergleich zu Facebook und LinkedIn nicht so einfach links zu Artikeln oder Websites teilen lassen.
- In jedem Fall ist interessantes Bildmaterial erforderlich, das für die Medien insbesondere Instagram richtig aufbereitet sein muss. Dazu zählt auch die richtige Bildgröße, damit es durchs Posten keinen Qualitätsverlust gibt. Infos dazu findet man im Netz. Auch Videos lassen sich bei Facebook und Instagram einfach integrieren. Instagram (Post und Story) lässt sich zudem nutzen für den Blick "hinter die Kulissen des Büros“ – ein wichtiger Aspekt, für Authentizität und Sympathie.
- Instagram lässt sich als simples Werkzeug für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Es kostet nichts und man ist durch die einfache Handhabung nicht auf andere angewiesen.
- Jeder kann hier mit wenigen Klicks sich selbst und die eigenen Projekte präsentieren.
- So erreicht man auch Personen aus anderen Fachgebieten, die sonst gar nicht erreichbar wären. Über ein erstes „gegenseitiges Folgen“ lassen sich Kontakte knüpfen und vertiefen. Vielleicht derzeit noch nicht zu (öffentlichen) Auftraggebern, aber zu potenziellen Projektpartnern wie Architekten und Fachplanern, ebenso zu potenziellen Mitarbeitern und zur Presse.
- Via Instagram lassen sich „Geschichten“ erzählen. Daher sollte man sich vorab überlegen was man zeigen möchte: Nur fertig gestellte Projekte, einen Blick hinter die Kulissen, nur Entwürfe als Zeichnungen oder einen guten Mix aus allem. Entscheidend dabei ist, was und wen man mit der Story erreichen möchte. So bringen zwar die schönen Pläne häufig die meisten Likes, Baustellenbilder dagegen können fachliche Expertise vermitteln.
- Ein wichtiger Punkt zum Schluss: Instagram ist keine „Einbahnstraße“! Man sollte schon in der Community aktiv sein. Das bedeutet auch andere Projekte liken und auf Kontaktanfragen oder Kommentare antworten.
Mitmachprojekt „architects home office“
Der für die Branche erzwungene Start ins Homeoffice brachte Johannes Zell auf die Idee eines neuen Instagram-Projekts – ein Mitmach-Projekt mit offenem Ausgang. Noch ist nicht klar, wie es sich entwickelt und was daraus wird – das hängt im Wesentlichen von der Resonanz ab. Zu finden ist es auf Instagram unter dem Account architectshomeoffice. Zell erklärt die Hintergründe:
- In den vergangenen Tagen hat die Architektenszene immer mehr Fotos aus dem Homeoffice gepostet – vom Profi zum Studenten und über alle Fachsparten hinweg. Ich fand es spannend, wie diese „provisorischen“ Homeoffice Plätze aussehen und wie dort gearbeitet wird. Meine spontane Idee war, diese Fotos in einem eigenen Account zu sammeln und einen Aufruf zur Einreichung zu starten. Jeder kann dem Account folgen und die Bilder teilen – ganz nach dem Motto „einfach mal machen und schauen was passiert“.
- Via Email oder Direct Message kann jeder seine Homeoffice-Bilder senden, die ich über den Instagram-Account ausspiele – geplant sind ein bis zwei Posts am Tag. Am Wochenende gibt es keine neuen Posts, es ist ja Wochenende. Dafür gibt es in der Instagram Story Empfehlungen zum Lesen, Schauen oder Hören mit denen man sich die Zeit zu Hause vertreiben kann (vielleicht auch demnächst in Form eines Newsletters).
- Sollte eine Vielzahl an Fotos zusammenkommen, wären auch andere Formate denkbar. Natürlich passiert nichts ohne Zustimmung der Urheber. Also einfach dranbleiben und schauen was passiert!
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