Pilotprojekt an der A3 zur Integration von Photovoltaik in Lärmschutz fertiggestellt.
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Die Planungen für dieses einmalige Pilotprojekt starteten schon im Jahr 2010 und wurden nun Mitte Oktober 2019 durch die Installation der letzten Lärmschutzelemente abgeschlossen. Die Kosten dieses einzigartigen Projekts wurden zum größten Teil vom Bund übernommen, um neue Erkenntnisse zu einer möglichen Integration von Photovoltaik an Lärmschutzwänden zu sammeln, damit künftige Anlagen schneller realisiert werden können. Die Stadt Aschaffenburg hat einen Zuschuss in Höhe von 500 000 € zur Finanzierung beigetragen. Gebaut wurde die Anlage von dem regionalen Aschaffenburger Bauunternehmen Adam Hörnig, wobei der Betrieb der Photovoltaikanlage von der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH übernommen wird. Die gesamten Wandelemente auf den Brücken und entlang der Strecke wurden zur Fahrbahn mit hochabsorbierenden KOHLHAUER ALUFERA®-Elementen ausgestattet. Bei 300 Elementen wurde die Rückseite mit KOHLHAUER VOLTA® ausgebildet.
Die Lärmschutzwand hat einen Abstand von mindestens 1,80 Metern zum Fahrbahnrand. Sie schließt am westlichen Ende an eine bestehende 2,55 Meter hohe Lärmschutzwand an. Am östlichen Bauende wird die neue Lärmschutzwand in einen bestehenden sechs Meter hohen Lärmschutzwall integriert. Zum Einsatz kam hier mit den KOHLHAUER VOLTA®-Elementen, ein einseitig hochabsorbierendes Gitterdämm-System, bei dem auf der nichtabsorbierenden Seite Photovoltaik-Elemente integriert wurden. In die grundsätzlich beidseitig hochabsorbierenden KOHLHAUER ALUFERA®-Elemente wurden rückseitig in jedes Element zwei PV Module mit 280Wp eingebaut. Aufgrund möglicher Verschattung durch den existierenden Baumbestand konnten auf den ersten westlichen 67 Metern wie auch auf den letzten östlichen 45 Metern im Übergang zum vorhandenen Lärmschutzwall und in einem kleinen Mittelstück keine PV-Elemente angebracht werden. Auf der restlichen Strecke wurden 600 PV-Module genutzt, die eine Gesamtleistung von 168 kWp erzeugen. Neben ihrer eigentlichen Funktion, der Schalldämmung und Absorption des Verkehrslärms, fungiert die neue Wand somit auch als Stromlieferant. Zur Energieerzeugung werden von den PV-Modulen die Sonnenstrahlen aufgenommen und in Gleichstrom umgewandelt. Die gesamte Verkabelung untereinander wurde im Werk vorgefertigt und dann über Kabelkanäle auf der Wandoberkannte an zwei Stellen hinter die Wand heruntergeführt. Dort erfolgt die Umwandlung des erzeugten Gleichstroms in Wechselstrom in zwei Wechselrichtergebäuden auf der Rückseite der Wand, die die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz ermöglichen. Die durch die Lärmschutzwand gewonnene Energie würde dazu ausreichen ein Jahr lang 200 Menschen mit Strom zu versorgen oder 80 Elektroautos zu betreiben.
Spezifische Lärmmessungen haben ergeben, dass durch die neue Lärmschutzwand 509 Gebäude überwiegend in Damm und Strietwald mit mindestens 1,5 dB weniger Lärm belästigt werden. Die Planungen wurden ausgeführt vom Ingenieurbüro Treiber Umweltconsulting, das ebenso wie die Firma R. KOHLHAUER GmbH schon viele Jahre in dieses Projekt involviert ist. Die Firma HSL Solar konzipierte die gesamte Elektrotechnik so, dass KOHLHAUER die Steckverbindungen der Kabelenden im Inneren der Elemente aufnehmen konnte. Die Montage vor Ort konnte durch die Firma RMS Lärmschutz GmbH binnen kürzester Zeit realisiert werden. Mit dem einzigartigen Design der KOHLHAUER ALUFERA® bzw. KOHLHAUER VOLTA®-Elemente, der farblichen Gestaltungsvorgaben durch die Autobahndirektion und aufgrund der langjährigen Erfahrungen der Firma R. KOHLHAUER GmbH konnte die Lärmschutzwand optimal in das bestehende Landschaftsbild integriert werden, sodass keine Eingriffe in die Natur nötig waren und die Wand auf die Entfernung von den Bewohnern kaum wahrzunehmen ist.
Nun ist zu hoffen, dass die neue Lärmschutzwand kein einmaliges Pilotprojekt bleibt, sondern einen Startschuss für die Realisierung von weiteren Lärmschutzprojekten mit integrierter Photovoltaik darstellt, denn die KOHLHAUER VOLTA®-Wandelemente eignen sich hervorragend für alle Pfostentypen und in Kombination mit anderen Wandsystemen für Wanderhöhungen, Austausch oder Upgrades. Die eingespeiste Energie kann darüber hinaus mittels Batteriesystemen gespeichert werden und für vielfältige Nutzung wie Beleuchtungskonzepte, Sicherheitswarnsystemen oder Luftreinigung genutzt werden.
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