Herausforderung: Mobilitätswende
Eine gute und nachhaltige Infrastruktur schaffen, in der jeder Mensch nach eigenen Präferenzen und Bedürfnissen mobil sein kann – das ist die Aufgabe der neuen MobilitätStationen in Düsseldorf. Die Firmen CMD und Schraeder setzten dieses Projekt gemeinschaftlich in jeder Hinsicht auf vorbildliche Weise um. Ein Konzept, das nicht nur Menschen in Zukunft mobiler, sondern auch das Thema Mobilität in deutschen Städten zukunftsfähiger macht!
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Düsseldorf meets Mobilitätswende
Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ist nicht nur bekannt für ein Fünkchen Extravaganz, sondern ebenso für Lebensqualität und Kultur. In Düsseldorf achtet man besonders auf das Stadtbild und Geschehen, um die Attraktivität für Einwohnende und Besuchende möglichst konstant zu halten. Dazu gehört auch ein ausgetüfteltes, modernes und nachhaltiges Mobilitätskonzept im Zeichen der Mobilitätswende. Vor allem in den Wohngebieten nahe dem Stadtkern soll eine Entlastung auf den Straßen geschaffen werden. Neben einem neustrukturierten Nahverkehrsnetz sowie stadtweiten Fahrradwegen entwickelt das eigens für diese Zwecke gegründete kommunale Start-up Connected Mobility Düsseldorf GmbH (kurz CMD) smarte Mobilitätslösungen wie beispielsweise die sogenannten MobilitätStationen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Amt für Verkehrsmanagement sowie weiteren lokalen und stadtpolitischen Protagonisten entstand ein perfekt aufeinander abgestimmtes Netzwerk zur Umsetzung des neuen Mobilitätskonzeptes der Landeshauptstadt.
Von der Idee zur Umsetzung
Anfänglich bestand das Team der CMD aus den Geschäftsführern Rolf Neumann und Dr. David Rüdiger sowie wenigen Mitarbeitenden, die sich mit der Planung und Umsetzung des neuen Konzeptes beschäftigen. Mittlerweile gehören über ein Dutzend Mitarbeitende und diverse Studierende zum Erfolgskonzept. Der renommierte Designer André Stocker begleitete das Startup CMD als erfahrener Partner in Sachen Mobilitätskonzepte von Beginn an. „Wir entwickeln die Module aus dem Briefing des Auftraggebers, den Anforderungen und den technischen und funktionalen Gegebenheiten. Das Konzept muss modular funktionieren und systematisch umsetzbar sein. Letztendlich spielen auch emotionale Faktoren eine Rolle; Farben und Materialien sind wichtig (Holz), sowie das Thema Nachhaltigkeit (begrünte Dächer) natürlich. Die CMD kann anhand des Modulkataloges eine Station konfigurieren und direkt den Hersteller beauftragen“, sagt der Inhaber des Unternehmens andré stocker design aus Dreieich. Die Firma Schraeder Metallverarbeitung aus Kamen bekam den Zuschlag zur Herstellung der Komponenten für die ersten MobilitätStationen. Alle Elemente werden objektbezogen im Werk gefertigt und vor Ort aufgebaut oder aufgestellt, berichtet Björn Samuel Schraeder, Geschäftsführer der Schraeder GmbH.
Urbane Neugestaltung in Modulbauweise
Alle Stationen zeichnen sich durch hochwertige Verarbeitung und Materialien aus. Haltbarkeit, Widerstandsfähigkeit und ein schickes Design waren genauso gefragt wie ein individuelles, auf den einzelnen Standort abgestimmtes, modulares System. Voraussetzung für eine MobilitätStation ist die vorhandene Fläche von mindestens 100 m², was dem Umfang von ca. acht Kfz-Stellplätzen entspricht - bei den aktuell steigenden Kosten für Anwohnerparkausweise eine willkommene Option.
Die sichtbaren Metallelemente wurden in den zurückhaltenden und edlen Anthrazittönen DB702 und DB703 pulverbeschichtet; die Stelen vollflächig foliert und mit einer Anti-Graffiti-Folie ausgestattet. Diese ermöglicht eine bessere Reinigung, da sogenannte Tags nicht so gut halten. Die Holzelemente bestehen aus Accoya, einem besonders widerstands- und leistungsfähigem sowie nachhaltigem Holz. Durch die perfekte Symbiose von Accoya und Edelstahl sind die einzelnen Module wie bspw. Sitzbänke, Wandelemente der Abstellanlagen und Unterstände besonders witterungsbeständig und langlebig. „Die Firma Schraeder besitzt ein bemerkenswertes Gespür für den Einsatz nachhaltiger und umweltfreundlicher Materialien, was genau unseren Erwartungen entspricht. Außerdem half es uns als Start-up, einen erfahrenen Modulhersteller an unserer Seite zu haben, der uns bei unseren Wünschen und Anliegen unterstützt“, erläutert Gacel Schömburg, Geschäftsfeldleitung Planung, Bau & Technik bei der CMD.
Startschuss am Stadttor
Im Mai 2022 konnte die erste Düsseldorfer MobilitätStation im feierlichen und offiziellen Rahmen eröffnet werden. Diese befindet sich neben dem sogenannten Stadttor, einem zentralen Mobilitätsknotenpunkt im kleinen Regierungsviertel. Der Oberbürgermeister Stephan Keller, die damalige Ministerin für Verkehr des Landes NRW Ina Brandes und die Geschäftsführer der CMD Rolf Neumann und Dr. David Rüdiger gaben den Startschuss für eine klimaneutrale Mobilität. Im Laufe des Jahres folgten insgesamt sieben weitere Station zwischen Mobilitätsknotenpunkten und Wohnquartieren. Dabei war das aufwendigste und größte Projekt bis dato das Bachplätzchen in Unterbilk.
Viel mehr als nur eine MobilitätStation
Der kleine Bauplatz galt jahrelang als matschige und unattraktive Parkfläche für Anwohner. Direkt an den Bahnschienen zwischen den zwei großen S-Bahnhöfen Düsseldorf Bilk-S und Völklinger Straße gelegen, liegt es zwar anbindungstechnisch optimal, war aber eher unscheinbar. Spätestens seit dem Beginn der Umbaumaßnahmen sollte sich das geändert haben. Hier entstand die bislang größte MobilitätStation mit der aufwendigsten Platzgestaltung. Auf einer Fläche von insgesamt 2.500 m² verbessern neue Mobilitäts-, Park- und Sharing-Angebote das Stadtbild. Dazu gehören sechs Carsharing-Stellplätze mit E-Ladesäulen und ebenso viele öffentliche Ladesäulen für private E-Autos.
Wer lieber mit dem Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad unterwegs ist, kann eine doppelstöckige und speziell gesicherte Fahrradabstellanlage, die speziellen Anlehnbügel für Lastenräder, den Lastenrad-Automaten für Leih-Lastenräder oder den Fahrradunterstand mit Dachbegrünung nutzen.
Besonderer Clou und cleveres Gimmick: die Reparaturstation für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle. „Dabei ist das Bachplätzchen viel mehr als eine Mobilitätsstation. Entstanden ist ein Raum für Anwohnende mit mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität. Herzstück dieses Raumes ist die große und multifunktionale Freifläche, die mit modernster Lichttechnik ausgestattet ist und für Events, aber auch für Wochen- oder Trödelmärkte, Quartierskino, Sportaktionen usw. genutzt werden kann“, so Ariane Kersting, Leiterin Kommunikation bei der CMD.
Wie es weiter geht …
Mittlerweile gibt es an über achtzehn Standorten interaktive Stelen zur individuellen Bedarfsabfrage. Die Anwohnenden können demnach aktiv an der Entstehung des neuen Mobilitätskonzeptes teilhaben. Grundlegend plant die CMD bis zum Jahr 2030 rund 100 MobilitätStationen und mehrere hundert SharingStationen. Allein 2024 werden 15 neue Stationen in Kooperation mit der Firma Schraeder entstehen. „Die Zusammenarbeit mit der Firma Schraeder ist für die CMD äußerst bereichernd. Als mittelständisches Unternehmen können sie unsere individuellen Wünsche sehr gut berücksichtigen und auf unsere Bedürfnisse eingehen. Besonders beeindruckt sind wir über ihr Engagement für die technische Weiterentwicklung unserer Module“, berichtet Gacel Schömburg.
Auch über eine Auszeichnung durfte man sich bereits freuen: 2023 erhielten die MobilitätStationen den iF Design Award in der Kategorie Public Design – absolut zu Recht, wie auch die zahlreichen Menschen finden, die das Konzept bereits nutzen.
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