Der goldene Hase und die Besten 2020 in Landschaft und Design
Wie in jedem Jahr präsentiert das Schweizer Magazin die besten Bauten und Objekte in Architektur, Design und Landschaftsarchitektur der Schweiz - bekannt geworden ist der Preis als "goldener Hase" mitsamt Nachwuchspreis "Kaninchen". FREIRAUMGESTALTER stellt die für unsere Leser spannendsten Sieger in den Kategorien Landschaft und Design vor
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Seit 1993 prämiert das Schweizer Magazin Hochparterre jährlich die besten Bauten und Objekte in Architektur, Design undLandschaftsarchitektur. Präsentiert werden "Die Besten 2020" vom Museum für Gestaltung in Zürich - ausgestellt sind sie noch bis 10. Januar 2021.
Landschaftsarchitektur Gold
Mediengarten SRF, Zürich
Bauherrschaft: Schweizer Radio und Fernsehen, Zürich
Landschaftsarchitektur: Krebs und Herde, Winterthur
Das Projekt zeigt vor, welche Grünräume auf einem Parkdeck möglich sind. Es gelingt Krebs und Herde, einen Freiraumtypus zu kreieren, dessen Reiz ist, dass er sich schwer einordnen lässt: Ist der ‹Mediengarten›ein langer Park, ein üppiger Garten oder eine bepflanzte Passage? Er ist ein bisschen von allem, und das ist gut und schön. Seine formalen Qualitäten überzeugen ebenso wie der Pflanzencocktail, der von der Könner-und Kennerschaft des Büros in diesem Bereich zeugt. Das griffige Gartenbild, das die Landschaftsarchitekten zeichnen, lotet die Pole Natur und Künstlichkeit aus, ist aber auch ein räumliches Erlebnis. Dieser Garten ohne klare Richtung definiert mit raumbildenden Pflanzenkulissen und experimentellen Pflanzengesellschaften einen vieldeutigen, neuen Landschaftsarchitekturtypus.
Landschaftsarchitektur Silber
Öffentlicher Strand und Hafen Eaux-Vives, Genf
Bauherrschaft: Kanton Genf, Service du lac, de la renaturation des cours d’eau et de la pêche
Landschaftsarchitektur: Atelier Descombes Rampini, Genf
Der neue Stadtstrand ist ein mutiges und eindrucksvolles Projekt. Die gestalterischen, ingenieurstechnischen, hydrologischen und ökologischen Anforderungen konnte nur ein interdisziplinär zusammengesetztes Team aus Ingenieuren und weiteren Spezialisten meistern, in dem Landschaftsarchitekten einen festen Platz hatten. Das Projekt musste viele politische und technische Hürden nehmen, konnte sich aber trotzdem treu bleiben. Der Strand ist auf Initiative der Projektverfasser hin entstanden. Das Resultat verbessert den Lebensraum für alle Genfer. Für einmal wird Stadt nicht durch Bauten geschaffen, sondern durch Land – Landschaftsarchitektur macht Städtebau.
Landschaftsarchitektur Bronze
‹Parc des anciennes serres› undAussenräume ‹Coopérative d’en face›, Neuenburg
Bauherrschaft: Stadt Neuenburg und ‹Coopérative d’en face›, Neuenburg
Planungsteam: Arge Égü Landschaftsarchitektenund ORT AG für Landschaftsarchitektur, Zürich
Die Geschichte der Umnutzung des Areals der ehemaligen Stadtgärtnerei in einen Quartierfreiraum ist lang, und das Projekt musste viele politische Hürden nehmen. Doch die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt: Entstanden ist ein gartenartiger Freiraum mit fliessenden Übergängen zwischen öffentlich und privat. Der Quartierpark überzeugt auch mit den Übergängen zwischen Baumhain und Genossenschaftsgarten,zwischen Spielplatz und Treppenanlage oder zwischen Stützmauer und Terrasse.Die Gestaltung ist stets aus dem Ort heraus entwickelt. Die Nutzungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen sind klug auf dem abfallenden Terrain verteilt. Viele Ecken sind auch Lebensräume –die Anlage ist ein Ort der Biodiversität.
Design Gold
Aussenraumgestaltung ‹Circulateur›
Auftraggeberin: Stadt Lausanne
Design und Umsetzung: Inch Furniture, Basel
Inch Furniture setzt ein starkes Zeichen für das neue Museumsquartier in Lausanne. Die Designer kombinieren die kreisförmigen Sitzelemente auf der ‹Plateforme 10› mit schlichtem Stadtmobiliar. So reagieren sie auf die prominente Architektur. Das Projekt überzeugt auf allen Ebenen: In der nutzerzentrierten Perspektive, die Bedürfnisse der Spaziergänger, Museumsbesucher und der Auftraggeber einbezieht. In der formalen Gestaltung, die Nutzungsvielfalt gewährleistet und mit präzis-zufälliger Form überrascht. In der haptischen Vielfalt der Oberflächen. Und schliesslich fertigungstechnisch, indem die Produktion vor Ort Transportwege spart.
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