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Stadtgrün

Städter lieben Wildpflanzen

Die industrialisierte Landwirtschaft lässt der Natur wenig Raum. Gleichzeitig wachsen die Städte zunehmend auf Kosten ihres Umlandes. Viele Naturschützer und Kommunen setzen sich bereits dafür ein, dass Pflanzen und Tiere auch in Städten überleben können. Doch hat die Stadtnatur genügend gesellschaftlichen Rückenwind? Bemerken Stadtbewohner Unterschiede in der Artenvielfalt ihrer Umgebung? Ein internationales Forschungsteam um Prof. Dr. Ingo Kowarik und Stadtökologin Dr. Leonie Fischer am Institut für Ökologie der TU Berlin fand nun überraschend eindeutige Antworten.

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BUE/Isadora Tast
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Das Team führte die erste europäische Vergleichsstudie zur Bewertung von Artenvielfalt in städtischen Lebensräumen durch. Die Forschungsergebnisse wurden im Frühjahr in der angesehenen internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift „Global Environmental Change“ veröffentlicht. Im Rahmen des EU-geförderten Forschungsprojekts „Green Surge“ kombinierten die Forschenden Methoden aus Ökologie und Psychologie und befragten etwa 4000 Menschen in fünf europäischen Städten, darunter auch Berlin. Dabei ging es darum, wie Stadtbewohner Ausschnitte aus ihrem städtischen Umfeld bewerten, die unterschiedliche Niveaus von Artenvielfalt zeigen.

Das unerwartete Ergebnis war, dass die höchste Artenvielfalt die größte Zustimmung fand – in Parks ebenso wie im Straßenraum und auf Brachflächen. Ein für Stadtgärtner interessantes Detail: Die vegetationsfreie, „saubere“ Baumscheibe unter Straßenbäumen wurde eindeutig negativ bewertet, alle Varianten mit Wildpflanzen dagegen positiv. Auch die wilde Natur auf Brachflächen stieß auf breite Zustimmung.

Rückenwind für biologische Vielfalt in Städten

Da die große Stichprobe viele gesellschaftliche Gruppen einschließt, konnten die Forscher auch prüfen, wie breit die Unterstützung für urbane Artenvielfalt ist. „Bei Unterschieden im Detail zeigt unsere Untersuchung, dass die Unterstützung für hohe Artenvielfalt quer durch alle soziokulturellen Gruppen verläuft“, sagt Leonie Fischer. Prof. Dr. Ingo Kowarik schlussfolgert: „Die Forschungsergebnisse bedeuten Ermutigung und starken gesellschaftlichen Rückenwind für die Förderung von biologischer Vielfalt innerhalb von Städten – gleichermaßen für die Natur wie für die Menschen in der Stadt.“

Die Veröffentlichung finden Sie HIER.

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