Betriebswirtschaftliche Belange im Fokus
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Ganz aktuell stand das neue Werkvertragsrecht am Beginn des Jubiläumsforums. bdla-Justiziar Dr. Sebastian Schattenfroh informierte über die praktische Bedeutung der Neuregelung, die am 1.1.2018 in Kraft tritt. Im weiteren Programm stellte Karsten Standke, Landschaftsarchitekt bdla aus Mittenwalde, die kürzlich erschienene bdla-Broschüre „Technische Anlagen in Freianlagen – Planungsleistungen und Vorschläge zur Honorierung“ vor. Mit dieser Veröffentlichung möchte der bdla einen rechtssicheren und pragmatischen Weg aufzeigen, wie Leistungen, Zuständigkeiten und Honorierung des Landschaftsarchitekten geregelt werden können im Hinblick auf die Integration Technischer Anlagen. Je nach Aufgabenstellung und Art des Projekts kann die Abstimmung der Freianlagenplanung mit der Fachplanung Technische Ausrüstung erheblichen Aufwand bedeuten. Sie bedarf daher einer adäquaten Honorierung. Der bdla schlägt hierzu vor, sich an der im Hochbau unstrittigen 25/50-Prozent-Regelung in § 33 Absatz 2 HOAI zur orientieren.
Nachmittags ging es im Schwerpunkt um Büronachfolge und Bürobewertung. Quintessenz ist, dass sich Büroinhaber mit spätestens Mitte 50 um die Nachfolge kümmern sollten. Der Übergabeprozess kann leicht fünf Jahre oder mehr brauchen und statistisch gesehen steigt ab einem Alter von 63 Jahren das Risiko, krankheitsbedingt für längere Zeit auszufallen. Unternehmensberater Jörg T. Eckhold setzte noch einen drauf, indem er provokant formulierte „ab 65 werden Sie komisch“. Sich rechtzeitig und offensiv um die Nachfolge zu kümmern und diesen Prozess auch zu kommunizieren, sei keine Schwäche, sondern eine Stärke, so Eckhold. Mitarbeitern wie auch langjährigen Auftraggebern werde damit signalisiert, dass das Büro auch mittel- und langfristig ein kompetenter Partner sei. Andernfalls drohe die Abwanderung von Mitarbeitern und ein Vertrauensverlust auf Seiten der Auftraggeber, da unklar bleibe, ob vereinbarte Leistungen bei langjährigen Projektlaufzeiten zuverlässig und kompetent erbracht werden können.
Zum Abschluss der Veranstaltung warfen die Teilnehmer einen „Blick in die Kristallkugel“ – Dirk Bonnkirch von Competitionline gab einen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung in der Landschaftsarchitektur. Die Aussichten sind derzeit so positiv wie selten zuvor, eingetrübt nur durch den Fachkräftemangel. Selbst namhafte Planungsbüros haben zunehmend Schwierigkeiten, Fachkräfte zu werben und zu binden, auch weil der öffentliche Dienst zunehmend einstellt. Hier schließt sich der Kreis zum Beginn der Veranstaltung: Nur bei angemessener Honorierung der Planungsleistungen können die Angestellten in den Planungsbüros leistungsgerecht entlohnt werden als Voraussetzung dafür, dass der Beruf des Landschaftsarchitekten auch zukünftig attraktiv ist.
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